Page - 39 - in Hanadi & Christian - German

5 10 15 20 25 30 35 39 Ich bin von Josés Vorschlag überrascht, vielleicht hat er Recht. Aber ich bin erst neu in dieser Nachbarschaft und ich fühle mich gespalten. Ich kenne die anderen Ecuadorianer nicht, die auf dem Sportplatz spielen. Ich weiß auch nicht, wie sie reagieren werden, wenn ich mit ihnen spreche. Ich möchte weder mit ihnen noch mit meinen neuen Freunden Probleme haben. „Es war Bochdans Idee. Lass ihn anfangen!“, sagt Mohamed. Ich weiß nicht, ob er das deshalb sagt, da er denkt, dass es keine gute Idee ist, mich sprechen zu lassen oder weil er merkt, wie ich mich fühle und versteht, was es heißt, hin und her geris- sen zu sein. „Aber Raul ist ein besserer Sprecher, er kann Leute besser über- zeugen“, sagt Bochdan, „Aber egal, ich werde anfangen! Hi!“ „Hi! Was willst du?“, fragt ein Junge, der auf dem Sportplatz spielt, freundlich. „Mein Name ist Bochdan und ich bin mit meinen Freunden hier, weil wir auch die Sportplätze benutzen wollen. Wir haben eine Fußball- mannschaft zusammengestellt und wir würden gerne hier trainieren.“ „Jungs, kommt her!“, ruft er den anderen Jungs zu, „Dieser Junge, Bochdan, und seine Freunde wollen auf den Sportplätzen spielen.“ Einer der Jungen, der verantwortlich zu sein scheint, sagt: „Aber diese Sportplätze gehören uns.“ „Genau genommen gehören diese Sportplätze allen Kids aus der Nachbarschaft. Wir alle leben hier und deshalb haben auch wir das Recht, sie zu benutzen“, sagt Bochdan. „Okay, aber wieso spielt ihr nicht woanders? Ihr seid noch ziem- lich jung. Wir trainieren hier, weil unsere Liga wichtiger ist als eure, soviel steht fest. Und wir sind auch bessere Spieler als ihr, also benö- tigen wir bessere Anlagen. Ihr könnt im Park spielen“, sagt einer der anderen Jungen. „Vielleicht ist das gerade der Grund, weshalb wir die besseren Anlagen brauchen, weil wir nicht so gut sind und wir uns verbes- sern müssen. Ihr seid so geschickt, dass ihr euch an jede Umgebung anpassen könnt“, sagt Raul mutig.