Seite - 899 - in Jacopo Strada and Cultural Patronage at the Imperial Court - The Antique as Innovation, Band 2

899Appendices Thobias Gebürnuss widerumb auf ime Pauln fallen. Dagegen aber gemelter Pauluss auch one einige Leibserben oder Testament abgieng, so soll nichts weniger sein Ge- bürnuss gleichfalls dem Thobias zuesteen. Jedoch ist hienebens auch mein endtli- cher Will und Meinung, da obgemelter Thobias vorgemelter Verehrung so zeitlich mit Todt abgieng, es nichts minder die angeorndten Curatoras von dem empfan- gen Presenten, und was des Thobias föllige Gebürnuss gewessen ist, sollten die ob- gedachten Truckhereij, damit mein Müe und Vleiss solcher geschribnen Büecher nicht vergebenss ungetruckht bleiben, wirckhlich ins Werckh richten; und folgens die darüber gewandte Aussgab und Empfang, obgemelten meinen Sohn Pauln ge- gen Bezallung ierer Bemüehung ehrbarlich verreithen. – Also auch soll nit weniger obgemelter Paul verpundten und schuldig sein, alle Dedi- cation den jhenigen Persönen so ichs vermeine, dediciern; und was Geschänckh- nuss er von inen bekhomen wierdt, soll er auch zu Hilf der Truckhereij auf gleich Gewin anwenden. – Schliesslich so sollen insonderheit die georndten Curatores gedachten legitimi- erten Sohn Thobiam zu vleissigen Studiern, Ernst und Forcht Gottes auferziehen; wie ich hiemit insonderheit darzue legier, zu seiner Unterhaltung, den dritten Teill von den Zinssen aller meiner Häuser und Gärtn, doch dargestellt, wan sich begibt das ich nun mehr mit Todt verschiden, daher also am Zinss, oder Verkhauffung der Häusser, farenden Haben und andern, über die Unterhaltung sich ein zimblicher Uberschuss befindet, so solle derselbe alles auf die Truckhereij, und nicht anderst wohin verwend werden. – Walicher nun dan undter dissen meine Verordung und endlichen letzten Willen wuerde Disputiern, oder Inpungniren, der soll sein Legat, oder was ime daher ge- bürdt, verloren haben. Will also disen meinen letzten Willen damit beschliessen; doch denselben, zu merern, mindern, oder gar zuverkhären bevor behalten ha- ben, wo auch solichem Testament einige Solennitet mangelte, für ein Codicill, oder jetztlichen letzten Willen, alls ob der dem Rechten gemäss, zum Zierlichisten aufg- ericht, für khrafftig gehalten; und mich in die Barmhertzigkheit Gottes bevolchen haben. Zu Bekhrafftigung dises alles hab ich mein eigen Handtschrift und angeborn Insigel hierundter fürgestelt; und [in copy, not in original: mit sonderen Vleiss zue Gezeugnuss erbeten] die edlen end vesten Herren Sebastian Hartman meinem freundtlichen lieben Herrn Schwagern, Herren Adamen Eberman, Römisch Khaijserlichen Maiestäts Rait- diener auf der Nieder Österreichische Camer, und Josepph Lamparter zu [<…>Agau- er?]; dass sij auch ier Insigel und Handtschrifft vermüg inhanden habenten Petzetl neben mier furgetruckht und undterschriben haben [added in margin: zuer Gezeugn- nus erbeten]; doch inen oder ieren Erben an solicher Fertigung on allen Schaden. Beschehen Wien nach Christi Gepuert unsers Herrn und Seligmachers in ain- taussend fünffhundert fier undt achzigisten Jar, den ersten Juliuss. [Follow the seals and the signatures of Jacopo Strada and of the three witnesses]