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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
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12 gegen die Raubritter und die zahlreichen Einfälle der Ungarn, Böhmen und Mährer. Freudig eilten sie nach Stuhlwcißenburg. nm der feierlichen Krönung Albrechts V. zum König von Ungarn beizuwohnen. Als mit dem Regierungsantritte Kaisers Friedrich III. bewegte Tage über Österreich hereinbrachen, der politifche Parteigeist den Sinn für Recht und Rechtlichkeit trübte, die Finanznoth zur Münzverschlcchterung, diefc zur Theuerung und zu Störungen im Handel und Verkehr führte, da schwankten auch die Wiener Bürger wiederholt in ihrer Haltung, und der Eigennutz wie der demagogische Geist einzelner Stadträthe, das Mißtrauen der unteren Volksclassen uud der Einfluß der österreichische» Stände führten zu traurigen Gewaltthaten. Zuerst unterstützten die Wiener Kaiser Friedrich III. in der Vertheidigung seiner Vormundschaftsrechtc auf Ladislaus Posthumus unter Zurückweisung jeder Verständigung mit den ungarischen Ständen; spater betheiligten sie sich aber an der Belagerung des Kaisers in seiuer Burg zu Wieuer-Neustadt, weil sie von seinem Mündel Ladislaus eine Besserung der inneren Zustande des Reiches erhofften. Energisch traten die Bürger nach dessen jähem Tode für die Unthcilbarkeit ihrer Länder ein und sie wiesen im Jahre 1461 die Versuche des Herzogs Albrecht VI., sich iu den Besitz der Hauptstadt zu setzen, an der Stubcnthorbrücke mit solcher Tapferkeit zurück, daß sie vom Kaiser zum Lohn ihrer Treue das Wappen mit dein doppelköpfigen Reichsadler erhielten. Aber so groß war damals die Zerrüttung in den Zuständen der Hauptstadt, daß kurz darauf die rührige Partei Albrechts VI. das Stadtcegiment an sich riß uud niit dcm Bürgermeister Holzer an der Spitze den Kaiser durch acht Wochcu in der Burg belagerte (1463). Schwer büßte die Stadt die Verbrechen der Führer des Aufruhrs, letztere fanden dafür auch ihren Lohn, darunter Bürgermeister Wolfgang Holzer, welcher nach der auch an Albrecht VI. begangenen Treulosigkeit am 15. April 1463 hingerichtet wurde. In den Kriegen des Kaisers mit König Mathias Corvinus von Ungarn um den Besitz der böhmischen Krone vertheidigten die Wiener energisch ihre Stadt gegen die Angrisse des Letzteren. Zuletzt lag zwei Jahre (1483 bis 1485) das Heer des Mathias Corvinus vor den Mauern Wiens. Erst als jede Hoffnung auf Entsatz durch die Kaiserlichen geschwunden war und Unredlichkeit, Eigennutz uud Verrath eine zum Theil nicht gerechtfertigte Nothlage im Volke hervorgerufen hatten, öffneten sich die Thore der Stadt (1485). Nach fünfjähriger Dauer von der Fremdhcrrfchaft befreit, begrüßten die Wiener den römischen König Maximilian bei seinem Einzüge als ihren Befreier und trauernd umstaudcn sie bald darauf den Leichnam des Kaisers Friedrich III. im Dome zu St. Stefan. Ungeachtet der Ausbreitung der Stadt blieb der älteste Theil ausschließend der Hauptsitz des bürgerlichen Lebens. Hier lagen in der Saloatorgasse das Rathhaus, einst ein Herrenhaus, welches die Bürger von Herzog Friedrich I. für ihre treue Haltung bei dem Aufruhr des österreichifchen Landadels zum Geschenke erhalten hatten, die Schranne,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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