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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 228 -
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228 Das XIX. Jahrhundert. s ist bezeichnend für den Geist des Wienerthums, daß sich dasselbe der Malerei stets wahluerwandter erwiesen hat als der Plastik, Ans den Gang nnd Stil der Wiener Sculptur haben oft fremde Meister bestimmenden Einfluß genommen, auch in unserer Zeit. Die Malerei dagegen fand ihren Halt und ihr Gedeihen im Heimatboden selbst. Das gemüthliche, das musikliebende Wien macht seine respectvolle Reverenz vor den Statuen in Marmor und Erz, fnr die farbigen Gebilde der Meister der Malerei hat es hier stets begeisterte Liebhaber und eifrige Sammler gegeben. Vor Allem gilt das Gesagte von jener älteren Generation der Wiener Genre- und Landschaftsmaler, welche in den Zwanziger-Jahren unseres Jahrhunderts, wie am Schluß des vorigen Abschnitts angedeutet wurde, über Classicismus und Romantik den Sieg errang. Eine volksthümlichere Kunst hat nirgends eristirt, niemals ein treuerer Spiegel der Wiener Art und des niederöstcrreichifchen Wesens, als er in den Bildern eines Dauhauser und Fendi, eines Ranftl, Daffinger, Gauermann, Waldmüller, Albert Schindler, Eybl u. s. w. uns vor Augen steht. Wie das ganze damalige Leben, so hatte auch jene Wiener Kunst einen kleinbürgerlichen Zuschnitt, ein durchaus locales Gepräge. In der modernen Großstadt sind die Maler weltläufiger, ihr Stoffkreis ist umfassender geworden, das patriotische Band zwischen Liebhaber und Künstler wurde gelockert, Vereinswesen und Kunsthandel entwickelten sich, die Wiener Kunst wie das Wiener Kunstgewerbe stehen jetzt mitten im Getriebe des internationalen Verkehrs, dem Wechsel der Geschmacksrichtungen und Moden preisgegeben. Trotzdem wußte sich die Wiener Kunst einen starten eigenartigen Zug zu bewahren, und es wird unsere Aufgabe sein, ihn besonders hervorzuheben. Obwohl der Aufschwung der Wiener Genre- und Landschaftsmalelei im dritten Decenuium unseres Jahrhunderts zur Bekämpstlug des akademischen Wesens führte, hat er doch von der Wiener Akademie seinen Ausgaug genommen. Peter Kr äfft (1780 bis 1656), der Soldateninaler ans der Zeit des Kaifcrs Franz, der Schüler Davids und Fügers, war als Corrector an der Akademie der Lehrer Danhansers und Ranftls. Die Doppel- natur seines Wesens gehört zweien Zeitaltern und Nationen an; sein Stil wurzelt im französischen Klassicismus, seine Stoffwelt ist österreichisch; nach Davids und GcrardZ Art das österreichische Kriegs- und Soldatenlelien der unmittelbaren Gegenwart im Gewände der großen Kunst zu fchilderu: das war das Ideal, welches der Meister zu verwirklichen unternahm. Die Wandgemälde aus deu Befreiungskriegen in der kaiserlichen Hofburg, die Darstellungen der Schlachten von Afpern und Leipzig im Invalidenhause — von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild