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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
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14 werden konnte. Weithin ragten die Burg, der St. Stefansdom mit seinem huchanstrebenden Thurm, die Kirche zu St, Michael, die der Minoriten, der Augustiner, der Dominicaner und die Thürme der steinernen Höfe des Adels und der Klöster empor. Dank den Freihcitsbriefcn der Habsburger konnten weder die Geistlichkeit noch der Adel die Bürger schädigen. Diese waren lehcnsfähig und zur Erwerbung von Landgütern berechtigt. Sie wühlten frei aus ihrer Mitte den Bürgermeister nud die Stadträthe, Ihre eigenen Mitbürger entschieden über Leben und Eigenthum. Ihrem Schutze war die Stadt anvertraut und ohne ihren Willen konnte kein Fremder das Weichbild betreten. Seit dem Jahre 1396 faßen im Stadtrathe nicht allein Haus- und Grundbesitzer, sondern anch Kaufleute und Handwerker, wenn sie auch keinen Hausbesitz hatten. Jeder von ihnen konnte das Amt eines Bürgermeisters erlangen. Schon Albrecht II. beschränkte die Ver- mächtnisse von Bürgern an Klöster und Weltgeistliche und Herzog Rudolf IV. erhöhte den Werth des bürgerlichen Grundes und Bodens durch die Ablösbarteit der Renten und Zinse. Er ließ von den zahlreichen Gerichten nur das Hofgcricht, das Stadtgericht, das Münzgericht und das Iudcngericht fortbestehen, beschränkte die Anzahl der Asyle bis auf jene der Burg, der Probstei zu St. Stcfan und des Schottenklosters, hob die Steuer- freiheit der Klöster, des Adels und der Hofbediensteten ans uud verbot die Errichtung von Zechen und Innungen ohne Zustimmung des Stadtrathes. Jeder Handwerker, der länger als ein Jahr hier fein Gewerbe ausübte, mußte das Bürgerrecht erwerben. Auf die Leitung der weltlichen Schulen behielten die Bürger den ihnen von Kaiser Friedrich II. eingeräumten Wirkungskreis. Alles, was die Verwaltung des Gemeinwefeus berührte, die Handhabung der Straßen- und Sicherheitspolizei, die EinHebung der Steuern, die Über- wachung der Märkte und die oberste Leitnng der für Arme und Kranke bestehenden Spitäler mit Ausschluß der auf besonderen Stiftungen beruhenden Anstalten lag in ihren Händen. Zu dem wichtigsten Nahrungszwcige der Bürger war der Weinbau gediehen. Soweit das Auge von den Stadtwällen reichte, bedeckten Rebenpflanzungen die Anhöhen, deren Erträgnisse die fremden Kausieute mit Vorliebe gegen andere Waaren eintaufchten. In den Weinstuben der Bürgerhäuser und der Klosterhöfe war es bei Musik und Spiel oft fchon Vormittags fo lebhaft, daß der Stadtrath gegen das Treiben dafelbst strenge Maß- regeln ergriff. Zum Schutze des Weinbaues der Bürger bestanden die Verbote der Einfuhr ungarischer und italienischer Weine. Nur in einer von der Gemeinde errichteten Taverne durften vom Jahre 1370 angefangen südländische Weine in kleineren Gefäßen verkauft werden. Die Klöster blieben auf den Ausschaut einer bestimmten Quantität ihres Bau- weines befchränkt. Vom Lande genossen nur einzelne Städte die Begünstigung des Verkaufes ihrer Weine in Wicu. So ausgedehnt war der Weiubau, daß die Anlage neuer Weingärten beschränkt wurde, „damit der Wein nicht zu billig und das Getreide zu theuer werde".
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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