Seite - 36 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1

36 Kaiserin Mitgliedern, welche durch ihre Gelehrsamkeit hervorragten, nach dem Austritte aus dem Orden die Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Thätigkeit in Wien gestaltete. Erst Josef II. fand für seiue kirchlichen Reformen einen günstigeren Boden. Die Aufhebung sämmtlicher Bruderschaften und der Mehrzahl der Klöster, welche ei» beschauliches Leben führten, die Verwendung des Vermögens der aufgehobenen Klöster und Bruderschaften zur Verbesserung der Seelsorgestationen, der Schulen und der Armen anstalten, sowie die Beseitigung eines Theiles der Klostergcbäude zur Erbauung von bürgerlichen Wohnhäusern wurden von dem überwiegenden Theile der Bevölkerung mit lebhafter Freude begrüßt. Ebenso warme Anerkennung fanden die Nützlichkeit der neuen Pfarreintheilung, die Verlegung der Friedhöfe vor die Linien nnd die Zweckmäßigkeit des Toleranzedictes, welches den Protestanten freie Religiousübung und die Errichtung zweier Bethäuser, den unirten und nichtumrten Griechen die Abhaltung eines öffentlichen Gottesdienstes gestattete. Unter diesen Wahrzeichen religiöser Duldung milderten sich auch die Vorurthcile gegen