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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 42 -
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42 des mittelländischen Meeres. Zur besseren commcrciellcn Ausbildung des Hanoclsstandes wurde eine Commereial-, Leih- und Wcchselbank ins Leben gerufen. Je mehr sich die Industrie entwickelte, desto häufiger kamen Kaufleute aus den Erblanden und Ungarn zur Deckung ihres Waarenbedarfes nach der Hauptstadt; immer zahlreicher befuchten Wiener Industrielle die Messen der größeren Provinzialstädte. So mächtig war schon unter Josef II. der Handclsgeist, daß von hier aus der Gedanke ausging, in fernen Welttheileu Colonien zur Erweiterung des überseeischen Handels zu begründen. Im Interesse des Verkehres mit Wien wurden neue Kunststraßen, wie jene über den Semmering, erbaut und die Hauptstraßenzüge nach dem Norden und Osten verbessert, einzelne Theile des Donau-Stromes regulirt und der Wiener-Neuftädter Kanal in der Absicht angelegt, ihn bis Trieft weiter zu führen. An der Stelle der uon Josef II. beseitigten fremden Niederläger entwickelte sich ein reicher einheimischer Großhandel, der den Staat in den schwierigsten Lagen unterstützte und dessen Capitalien im Jahre 1816 die Gründung der Nationalbank zur Ordnung des Geld- und Kreditwesens ermöglichten. In Wien traten jene Vcrkehrsuntcrnehmungen ins Leben, welche später durch die Benützung der Dampf- kraft den großartigen Umschwung im Personen- nnd Güterverkehr zn Land und zu Wasser herbeiführten. So begann hier im Jahre 1831 die Dampfschiffahrt anf der Donau nnd im Jahre 1838 der Betrieb der Kaifer Ferdinands-Nordbahn anf der Strecke bis Wagram. Nach den Freiheitskriegen erlahmte der frifche schöpferische Geist, der fast durch ein Jahrhundert alle Gebiete des Gemeinwesens durchzogen hatte. Am meisten empfanden Wiens Bürger die Zerrüttung der Kräfte des Staates im Kampfe gegen Frankreich, nnd es bedürfte vielen Fleißes und fchwerer Arbeit, bis der frühere Wohlstaud wieder zurückgekehrt war. Gab es doch einzelne Kreise, welche die Ausbreitung des Handels und der Industrie mit Mißtranen betrachteten, weil ihnen die Vermehrung der unteren Classen der Bevölkerung zu gefährlich schien! Durch die Besorgniß, daß die Verbreitung der Ideen der politischen Freiheit neue Erschütterungen herbeiführen könnte, wurde die geistige Bewegung eingeengt. Ängstlich wachte die Regierung über allen Erscheinungen des Volks- lebens, jede Kritik der bestehenden Staatsordnung vcrpönend. Schriften über Geschichte, Politik, Philosophie und Religion mußten mit großer Vorsicht abgefaßt werden, wenn sie von der Censur nicht unterdrückt werden sollten. Die Bürger fügten sich in den geistigen Druck, Stolz auf die Wiederherstellung der Macht und des Anfehens Österreichs nach Außen hin und ohne nähere Einsicht in den Gang der inneren Verwaltung, überließen sie vertrauensvoll ihr Wohl der schützenden Fürsorge des Kaifers Franz I. Durch ihn wurden sie in ihrem Erwerb geschützt. Er that Vieles zur Fördernng nützlicher Einrichtungen und Anstalten, wie dnrch die Errichtung des polytechnischen Institutes und die Gründung der Nationalbank. Infolge der Leichtigkeit
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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