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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
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54 Die bezüglichen Bauten dürften in den meisten Fällen von sehr bescheidener Art gewesen sein. Ein großer Theil derselben fällt in eine Zeit, während welcher in unserer Gegend der romanische Stil über seine Blüte hinaus war und bereits der Einwirkung des neu auf- tretenden gothischen Stiles nicht mehr Widerstand leisten tonnte. Bauten im eigentlichen romanischen Stile dürfte daher Wien kaum je viele, geschweige denn hervorragende besessen haben. Die Zeit dieses und des sogenannten Übergangsstiles repräscutirt sich uns nur in zwei, aber sehr beachtenswerthen Werken, das ist an einzelnen Partien in, Mitteltracte der Fac.ade der Et. Stefanstirche und in der St. Michaelskirche. Die zahlreichen geistlichen Stiftungen des XIV. Jahrhunderts und das Erblühen einiger Klöster gaben dem gothischen Stile Gelegenheit, durch Neubauten sich geltend zu machen; doch nur in recht wenigen Fällen konnte er seine Pracht und seinen dewrativen Reichthum entfalten. SolchcBautcn sind das Langhaus sammt Querschiff und Prcsbyterium, die Anlagen der Seitenthürme des Wiener Domes, die Maria-Stiegentirche, die Salvator- kapelle, die Kirchen des Deutschen und des Iohanniter-Ordens, die der Carmeliten, Minoriten und Augustiner, die Erweiterungsbauten an der ehemaligen Peterskirche, dann die am Presbyterium und der Thurmbau der Michaelskirche. Das XV. Jahrhundert schuf wenig Neues, es setzte vielmehr die Bauten de» vorher- gegangenen Jahrhunderts fort oder brachte sie zum Abschluß. Die Spätgothik erscheint daher in Wien in keinem größeren Werke selbständig; in diese Zeit fallen die Schluß- bauten der Michaelskirche und die fchon besprochene Burgkapelle. Von allen diesen bisher «wähnten Bauten seien nachstehende eingehender besprochen: Die Michaelslirche entstand um 1219 und wurde von Herzog Leopold dem Glor- reichen im Jahre 1221 zur Pfarrkirche für die in der nahegelegenen neuen Herzogsburg befindlichen Diener und das Gesinde, dann für alle, die sich in der Nähe anbauten, bestimmt. Von Fenersbrünsten wiederholt und arg heimgesucht, hatte sie in einigen Theilen wohl stark gelitten, die alsdann im Geiste des herrschenden Stiles hergestellt wurden; auch geschahen noch andere bauliche Veränderungen. Dessenungeachtet ist sie bis heute in der ursprünglichen Gestaltung fast ganz erhalten geblieben und refträsentirt den ältesten nahezu completen kirchlichen Bau Wiens in den ernsten Formen des romanischen Stiles. Sie besteht aus einem dreischifstgen Langhause mit hohem Mittelschiffe und niedrigen Abseiten, jedes Schiff zu fünf Jochen und einem aus drei vorspringenden Quadraten zusammengesetzten Querschiffe. Unter dem ganzen Baue befiudet sich die geräumige Kryftte. In den Gewölben mit Krenzrippenanlagen und in den Arcaden herrscht der gedrückte Spitzbogen, die Pfeiler sind kräftig gegliedert und mit bisweilen herrlich dccorirten romanischen Capitalen versehen. An dem altersgrauen Steinbaue der Außenseite d(s Langhauses fällt die charakteristisch romanische Decoration auf. 1288 entstand in der Verlängerung des rechten Seitenschiffes
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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