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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
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61 werden als Bauleiter, endlich der französische Miuorit Iatob, Beichtvater Herzogs Albrecht II., als Schöpfer des schönen Portals in der zweiten Hälfte des XIV. Jahr- hunderts nrkundlich genannt. Die Kirche der Angustinermöuche (heute St. Augustin), jenes Ordens, der aus seiner um die Mitte des XIII. Jahrhunderts außer dem Werderthore bestandenen Ansiedlung durch Friedrich den Schönen in die Stadt berufen wurde nnd infolge eines Gelübdes diefcs Fürsten um 1337 ein Kloster nächst der Burg erhielt, ist ein in ihrer Art einheitliches und banlich vollständig erhaltenes, aber einfaches Wert gothischen Stiles, ein Bau von großen Dimensionen, dessen Grundstein 1330 gelegt wurde und dessen Weihe 1349 erfolgte. Die Tafeln der Bau^ und Steinmctze in Wien nennen als Bauleiter den Meister Dietrich Landtner ans Baiern. Der zuerst begonnene, somit ältere Theil, der auch schou 1339 vollendet war, ist das mächtige drcischiffige, hallenförmig angelegleLanghaus von 46 Meter Länge, 10 Meter Breite im Mittelschiffe uud 18 Meter Höhe. Das Presbnterinm liegt um etliche Stufen höher und schließt an das Mittelschiff unmittelbar au, daher das Querfchift entfällt. Es ist in der Construction dem Langhaufe ähnlich, scheint jedoch um eiuige Decennien jünger, besteht aus fünf Jochen und dem ans dem Zchneck mit sieben Seiten eigenthümlich eonstruirteu Chorschluß. Lauge 30 Meter, Breite 12 Meter. Höhe 22 Meter. Langhaus nud Presbyterinm werden von mächtigen Spitzbogenfenstern, derzeit ohne Maßwert, beleuchtet. Die Außenseite der Kirche repräsentirt stch der klösterlichen Übnng gemäß als ein einfacher gothischer Ban mit kräftigen Strebepfeilern. Der Thnrm steht neben dem Presbyterium und mußte viele harte Schicksale durchmache«, bis er zu seiner heutigen Gestaltnng kam. An der Südseite des Langhauses liegt die Georgskirche, eine große zweischiffige Kapelle zu je drei Jochen nnd mit Polygonen Abschlüssen in jedem Schiffe, mit Kreuzgewölben uud fchöuen Schlußsteinen. Sie wurde 1341 eingeweiht und war von der zur Unterstützung des dentschrn Ordens in Preußen nud zur Reinhaltung des ritter- lichen Weseus gebildeten Rittergesellschaft der Temvlaise gegründet worden, als deren Vcrsammlnngsort sie diente. In die Reihe der mittelalterlichen Kirchenbanten gehört endlich auch die Kirche am Hof, anfänglich die Ordcnskirche der Carmcliten, entstanden im ersten Vicrtcl des XV. Jahrhunderts, die unter den seit 1554 statt des eben genannten Ordens eingeführten Jesuiten durch weitgeheudeModeruisirungeu arg verunstaltet wurde, so daß der urfprüngliche gothische Baucharaktcr nur mehr im Grundrisse und in der Außenseite des Presbyteriums erkennbar blieb. Ein geräumiger drcischiffiger Hallenbau mit Polygon geschlossenem Chor. Letzterer ist in seiner vicrjochigen Gewölbeanlagc noch intaet, aber dnrch ein hölzernes unschönes Zwischengewölbe in Tonnenform untertheilt. An dem Baue sollen unter anderen Lutas Schwendler 1415. Mathes HeMing 1419 bis 1422 gewirkt haben.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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