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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 82 -
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82 gegenüber. Die Schöpfungen eines Palladio und Scamozzi, eines Saugallo und Michel- angelo haben bei seiner Gestaltung, vornehmlich bei der Conception des grandiosen Hallenhofes und der Treppeuräume, dem Meister vor der Seele gestanden. Zugleich aber ist dem Werte, wie alleu Bauten Ferstels, ein Zug von natürlicher Grazie nachzurühmen, ein Hauch echt wienerischer Eigenart, etwas vou jener Musik der Sprache, die aus Grillparzers Versen tönt. Die vierte Seite des großen Platzes gegenüber dem Rathhause schmückt das eben in der Vollendung begriffene neue Burgtheater, welches von Baron Hasenauer nach einem von ihm uud Semper gemeinsam ausgearbeiteten Projeet erbaut wurde. Es ist die reifste Frucht der moderuen Entwicklung des Theaterbanes, als dessen Reformator Sempcr dasteht: ein Werk von klarer, den Zweck jedes Theiles bestimmt ausdrückender Mafsengliederuug, im Rücken das mächtige Bühnenhaus, vorne der Zuschauerraum, in Eegmcntform sich herausbaucno, die Treppen als Flügel entwickelt, die nach rechts und links weit ausgreifen und die Wirkung der Fa^ade bedeutend erhöhen. In der Architektur der Hauvtfrontc verbindet sich die Orduung Michelangelos von den Bauten des Cavitolsplatzes mit reicher plastischer Ornamentik zn einem Gefammteffeet von festlich heiterer Pracht. (Siehe Abbildung bei „Theater iu Wien,") T>ie glänzende Schließe des Palastgürtels der Ringstraße bildet die Gruppe der Hofmuseen und der neuen Hofburg, welche uach den Plänen derselben beiden Architekten im Bau begriffen ist. Der südlicheTheil des kolossalen Gebäudeeomplexes, das Zwillingspaar der beiden Museen für die tuust- und die naturhistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, steht in seinem Äußeren vollendet da. Ein gekröntes Concurrenzpruject von Hasenauer liegt zu Grunde; in vierjähriger gemeinsamer Arbeit mit Scmver gewann dasselbe seine endgiltige Gestalt; die Bauausführung leitete Hasenauer, Über mächtigem Rusticalsockel erhebt sich das au Sanmicchelis Palaftfronten erinnernde Hauptgeschoß; den Mittelbau bekrönt je eine schlanke Kuppel, vou vier kleinen, vauillonartigen Thurm- trabanteu umgeben; zierliches Ornament, Inschrifttafeln und Statuenreihcn beleben die stolzen Massen und weisen auf ihre Bestimmung sinnvoll hin. Die Mitte des Platzes zwischen den beiden Museen wird das Denkmal der Kaiserin Maria Theresia zieren. Abschluß uud Bckrönung erhält das Ganze durch den erst begonneneu neuen Burgbau, eine nach Art des Trajansforums gedachte Anlage, welche mit zwei segmeutförmig eingebogenen Palastfronteu sich im Nucken der Reiterdeukmäler des Prinzen Eugcu und des Erzherzogs Karl im rechten Winkel gegen die Ringstraße vorschiebt und in einem Mitteltract mit dominirender Kuppel ihren Abschlnß finden soll. Der von Fischer Uon Erlach begonnene Theil der Hofburg wird im Zusammenhange mit diesen neuen Flügeln zu seinem endlichen Ausbau kommen. Es ergibt sich aus der Natur der Aufgabe, daß bei der Durchführung des modernen Aurgbaues auch der Stil Fischer vo« Erlachs mit in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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