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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 84 -
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84 Rechnung gezogen werde» muß. Wir sehen somit die Wiener Architektur bei dieser ihrer letzten großartigen Schöpfung wieder auf dem Höhepunkte augelangt, welchen die Kirchen- bauten und Paläste des Wiener Hauptmeisters der Barockzeit repräsentiren. Es wird nicht Wunder nehmen, daß auch die Wiener Privatarchitcktur im Großen und Ganzen die nämliche Bahn verfolgt, welche der Monumentalbau eingeschlagen hat. Nur daß sich bei ihr locales Bedürfniß und Zeitgeschmack energischer geltend machen als in den höheren architektonischen Sphären. Im Beginn der Stadterweiteruna. träumte man von einer möglichen Rettung des Familicnhauses, nach deutschem oder englischem System, auch für das neuc Wien. Ferstel trat, im Verein mit Eitelberger, dnrch That und Wort für die Sache ein; fein Haus am Franz Iosephs-Quai gibt ein Beispiel dessen, was er wollte. Nnr außerhalb der Stadt, in den freundlichen Familicnhäufcrn des Cottagev crcin s in Währing, welcher uach Ferstels Vorgang jetzt unter Schmidts Ägide feine erfolgreiche Thätigkeit entfaltet, hat sich der Gedanke mit Erfolg verwirklichen lafscn. Die Baugründe der Stadtcrweitcruna. botcu ihm keinen Raum. Hier erhoben sich in ununterbrochenen Linien die „Zinspaläste" als steinerne Zeugeu der modernen Gcldhcrrschaft. Die Gefahr lag nahe, daß der öde Specnlationsbau sich der gefammten Wiener Priuatarchitektur bemächtigte. Es ist das Verdienst unserer Architekten, das drohende Unheil abgewehrt und im entscheidenden Augenblicke der Kunst auch im Wohuhausbau zur Herrschaft oerholfen zu haben, Epocheniachend steht in dieser Hinsicht vor allem Hansens Heiurichshof da. die Grüuduug Heiurich vo» Drasche's; in ihm sehen wir einen riesigen Eomplex großer. vierstöckiger Zinshäuser dnrch Massengliedernng und edlen Schmuck iu ein wahrhaftes Kunstwerk umgewandelt, welches den Charakter feiner Bestimmung und seiner Zeit nirgends verleugnet, dabei aber Jedermann entzückt dnrch sein echt großstädtisches, heiteres und glänzendes Gepräge. Das Mutiu des Heinrichshofes, die Anordnung vo» Eckthürmcn und Mittclrifalilen. die Durchbildung der Fanden in verputztem Ziegelbau mit vortrefflich ausgeführtem Terracottaschmnck, die wirkungsvolle Auweuduug von Farbe nnd Gold. sind für zahlreiche ähnliche Wiener Neubauten vorbildlich gewurdeu. Besonders am Schotten- ring finden sich mehrere Varietäten gleicher Gattuug. Auch das Haus des österreichischen Ingenieur-nnd Archilekicnvcrcins von Thiencmaun gehört in diesen Zusammcuhana,. Andere Versnche der Bewältigung umfangreicherer Gebändemasfen bieten desselben Architekten Grabenhof nnd das Kommandanturgebäude von Duderer; hier erscheint als Hauptmotiv die fönst nnr felten angewendete Eäuleustellung. ^ Neben dcm Grnppenbau nnd der größeren Masscnarcknlcttur erhielt dann auch der einzelne Palast seine künstlerische Physiognomie. Hier sind namentlich die Banten Schwendenweins nud Nomauos mit Auszeichnung zu nennen: das adelige Casino am Kolowratring, das frühere Palais
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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