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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 146 -
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146 Neuzeit. Wirtlich verlangte man iu der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts vuu der Dichtung nur mehr den «nmittelbarcu 3!utzen. Heinrich der Teichner, der fruchtbarste und berühmteste Spruchdichter feiner Zeit, kam mit feiuer massenhaften Pruductiou diesem Bedürfnisse entgegen. Ans ihn folgt Peter Suchenwirt: er liefert gereimte Wapven- beschreibungeu, Lob- und Ehrenreden zum Preifc von Fürsten und Edle» nnd begleitet die bedeutendsten geschichtliche» Ereignisse der Zeit mit seine» Verse». Ihn erfüllt «och die Vorstellung einer großen Vergangenheit, mit deren ritterlichem Glänze die Gegenwart »ichts gemein hat. »nd er stellt die Wiener Sitten jeuer Tage in seinem herben Tadel oft »icht vortheilhafter hin als Bchcim i» friuem „Buch von deu Wienern". Zuletzt verliert sich die Dichtung gauz iu die Prosa und Gelehrsamkeit: Gregor Hagens Gcschichtschrouit entsteht nnd Heinrich von Mügeln. ein gelehrter Dichter, schreibt eine uugarifchc Chrouit in der Umgebung des Erzherzogs Rudolf IV. von Habsburg, welcher 1365 die Wiener Universität gründete uud den Bciuameu des Stifters führt. Einen schönere» Abschluß hat das Mittelalter uirgeuds gefunden nnd eineu verheißungsvolleren Anfang die neue Zeit nirgends genommen als iu der Person des Kaisers Maximil ian I., in welcher sich zwei Zeitalter die Hände reichen. Ein Meister in jeglicher körperlichen Knnst, der gewandteste Fechter und der tollkühnste Reiter seiuer Zeit, scheiut er das Ideal des ritterlichen Mannes mit hinüber zu tragen in das Jahrhundert der Reformation, Mit demselben Interesse, welches er der Dichtuug des absterbenden Ritterthums bewahrt uud dem wir die bedeutendste Sammlung der „Heldengedichte" des Mittelalters, das sogenannte Ambraser Heldenbnch, verdanken i »üt demselben Interesse verfolgt er die Bestrebungen der nenlateinischen Dichter und Humanisten und verhilft durch feine mächtige Unterstützung nud Förderung ihre» Te»dcnzeu zum endliche» Siege. Erst nachdem durch den Humanismus die scholastische Lehrmethode verdrängt war, erreichte die Universität in Wien ihre erste Blüte: au ihr hielt der berühmte Astronom Georg Peucrbach 1454 uud 1460 die ersten Vorlesungen über römische Classiter i» Deutschland. Zu Beginn der Regierung Maximilians erhielt feruer die Bnchdruckerkuust in Wien einen festen und dauernden Sitz. Der Kaiser wirkte anregend nnd veranlassend auf allen Gebieten, namentlich auf deueu der Geschichte, der Genealogie uud der Landes- beschreibung. Er lieble es, Männer von Geist nnd Wissen um ihren Rath zu fragen, und suchte sie in seine Nähe zu ziehen. Er war bestäudig vo» einem Kreise vo» Gelehrten nnd lateinische» Dichter« umgeben, welche als sein Hofstaat oder als seine Akademie gelten konnten nnd sich in Verherrlichung seiner glanzvollen Persönlichkeit überboten. Er hat den bedeutendsten lateinischen Dichter der Zeit, Eeltis, nach Wien berufen, welcher hier 1497 die gelehrte Donaugcsellschaft gründete und mit den Studenten lateinische Schuldramen aufführte. Auch Hütte» erschien vorübergehend in diesem Kreise. Kaiser Max war endlich
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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