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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 159 -
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159 uud spauischer Tragödieu liefcrtcu uud namentlich mit den ersteren sich ein Vermöge» erwarben. Talente, welche über das Theatralische hinans nach dem Poetischen strebten, wie Nell, Paimasch, Brann von Braunthal und andere in der Tragödie, Feuchterslebeii im Alexaudriucrlustspiel konnten dagegen nicht anfkommen, nnd standen nach mehreren oft nicht unrühmlichen Versuchen ab. Anch in Bezug ans die Gattungen kam man nicht viel weiter; mdirect beherrschte noch immer Iffland das Repertoire, bis Müllners Lustspiele und Schicksalstragödien hier ihre besten Erfolge errangen und das Trama in Ludwig vou Deinhardstein, Freiherr von Zedlih, Friedrich Halm uud Anderen seine begabtesten Vertreter fand. Eine noch zu wenig beachtete Specialität der Wiener Dramatiker bilden die Operntexte, welche zum Theile wieder gut machten, was der Verfasser des Textbuches zur Zanberstöte gesündigt hat, und in leicht erklärlichem Zusammenhange mit der Entwicklung der musikalischen Kuust in Nicderösterreich standen: Weber, Spoutini, Belliui, Krentzer nnd Andere haben in F. A. Kanne, F. Seyfried und H. von Ehezy geschickte Mitarbeiter gefnndeu uud selbst Grillparzer hat es nicht verschmäht, einen Operntext zu schreiben. Aus diesen wenig erfreulichen dramatischen Zuständen sind nichtsdestoweniger zwei hervorragende Vertreter des ernsten nnd heiteren Drama hervor- gegangen, welche mit ihren» tiefsten Wcseu im heimischen Boden wnrzeln. Der Gegensah des leichtblütigen und schwerblütigen Wieners, welchen auf eiuer tieferen Stufe der Nildung Castelli und Raimund repräsentiren, kehrt in Bauerufeld und Grillparzer wieder. Der erstere hat die Lebenslust nnd den Frohsinn des Wieners in der besseren Gesellschaft aufgesucht und ihnen deu vornehmsten uud edelsten Ausdruck verliehen; der andere ist der erste Österreicher der neueren Zeit. welcher die Tiefen des Seelenlebens eröffnet nud die Tragik des Herzens ergründet hat. Ihr Leben verhält sich wie ihre Dichtung: während Bauernfeld sich die Frische nnd Elasticität seines Geistes bis ins höchste Alter bewahrt hat und uns noch jeht mit den Gaben seiner unermüdlichen Schaffenskraft erfreut, ist Grillparzer früh der Literatur uud dem Leben abgestorben nnd hat sich in der Einsamkeit verzehrt. Franz Gril luarzer wurzelt mit allen Triebkräften indem Boden seines Vaterlandes. Er suchte für sein Talent Nahrung zu zieheu aus alleu Richluugeu. welche er vorfand, gleichviel ob sie den höheren oder tieferen Regionen der Literatur augehörten. Er schloß sich enge an die lebendige Bühne an und dichtete in der Zeit, iu welcher Müllner das Nurglheater beherrschte und Th. uon Artuer eine Art Einleitung zur „Schuld" schrieb, als erstes Werk eine Schicksalstragödie. Er verschmähte es nicht, aus Gespenster- und Räubergeschichte!!, wie sie A. Gleich und Andere damals zu Duheuden lieferten, seine Motive zu entlehnen und wehrte deu Einfluß des Leopoldstädter Theaters so wenig uon sich ab als den der Romantiker, welchen er den bedeutenden Hinweis auf die Spanier
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild