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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 164 -
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164 Jahrzehnte fast ausschließlich Friedlich Halm das Repertoire: ein glänzendes, aber weiches und durch den Beifall verweichlichtes Talent, ein Meister iu der Kunst des Erponircns nnd Componirens, der sich zugleich auf den Zauber einer wohlklingenden, mehr lyrisch als dramatisch belebten Iambcnsvrache verstand. Die geringe Forderung, welche die Dramatiker dcr Dreißiger- und Vierziger-Jahre bei dcn Nachfolger» Schreyvogels in der Direction des Bnrgtheaters fanden, war der Grund, daß das österreichische Drama ans der Art zu schlagen begann und sich von der Bühne w.eg den, Auchdrama zuwandte. Erst unter Heinrich Laube erhielt die dramatische Literatur iu Wien wieder Fühlung mit dem Theater. Laube selber schrieb einen großen Theil seiner technisch geschickten und bühnenwirksamen Dramen in Wien. Das interessanteste und zngleich bizarrste Talent unter den deutschen Dramatikern der Zeit, Friedrich Hcbbel, dichtete jetzt in Wien nnd erfuhr durch die Nähe einer ausgezeichneten Bühne die entschiedenste Förderung, indem es sich gewöhnte, geistreich ersonnene psychologische und sociale Probleme iu eine biihnen- fähigere Form zu kleiden und deu formellen Anfurderuugeu dcr dramatische» Kunst mehr zu entsprechen. Gerade in der Erfüllung der technischen Bedingungen des Drama haben die österreichischen Dramatiker der Fünfziger- und Sechziger-Jahre das Löblichste geleistet und sich allein dadurch einen ehrenvollen Platz in der Geschichte des Drama erworben. In die Fnßtapfen Halms trat S. H. Mosenthal, der Begründer des verfeinerten Bauern- stückes, dessen rhetorische Begabung und Veherrschuug des scenischen Effectes kaum hinter seinem Vorgänger zurücksteht. Beruht bei ihm oft die Wirkung auf dem Äußerlichen, auf den farbenprächtigen Tablcaux, fo ist es dem innerlicheren uud tiefereu Josef Weilen mehr um die Charaktere zn thun: er ist bestrebt, mit dem Bühnenstücke die höheren Vorzüge des Charakterdrama zu vereinige». Während Franz Niffcl sowohl auf der Bühne, als in der Literatur erst spät die verdiente Anerkennung gefunden hat, sind die historischen Dramen von F. von Saar wohl iu der Literatur, aber niemals auf dcr Bühne heimisch geworden. Andere, wie Otto Prcchtler, der als ein glücklicher Stofffindcr galt, Noderich Anschütz, Wilhelm von Wartencgg, Murad Effendi, Franz Keim n. s. w. hatten nnr vorübergehend Erfolge zu verzeichnen; A, Berger, ein schönes, in dcn Bahucn Grillparzcrs wandelndes Talent, ist fcit einem ersten Verfuche verstummt. In der nenesten Zeit hat Adolf Wilbrandt mit dem Drama höheren Stils die größte theatralische n»d, wo ihn untnnstlerisches Raffinenient uicht behinderte, auch tiefe poetische Wirkung erzielt. Das Lustspiel hat sich leider uicht iu dem Geiste Bauernfelds weiter eutwickelt uud ein so glücklich veranlagtes Naturell ist demselben nicht wieder zugute gekommen, Schon seine unmittelbaren Nachfolger, Leopold Feldmann nnd Alexander Banmann, waren weniger graziös, Eduard Mautner, der Verfasser des mnnteren „Prcislustspiels", weniger beweglich nnd auch nicht arbeitsam. Später ging der Humor des deutschen Lustspiels überhaupt völlig in der Situationskomik,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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