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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 218 -
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218 Übung, während welcher auch Malern und Plastik zur höchstcu Vollendung in den Grenzen jenes Stiles sich insofern erheben sollten, als reinere Form, größeres Maßhalten und ein wahrhaft monumentaler Zug ihre gewaltigen Gebilde zn regeln begannen. Tic Barockzeit sah znm ersten Male den großen Adel Österreichs in Wien mn seine tunstfinnigen Kaiser geschart und eifrig beflissen, nach deren Beispiel die Residenz mit stolzen Palästen italienischen Stils, die Umgebungen mit Villen und Gärten zu schmücken. Hier überall erforderte das gesellschaftliche Leben die Anlage geräumiger Repräsentationssäle, deren meist imposante Architektur nicht minder wie diejenige der Kirchen, welche in großer Zahl entstanden, eine ebenbürtige farbige Zier nur im Fresco der Plafonds, Spiegclgcwülbe oder Kuppeln finden konnte. So war der monumentalen Malerei ein reiches Feld geboten, ans welchem, dem Geschmack der Zeit entsprechend, die Blüten der mythologischen und allegorischen Kompositionen entsprossen, während eigentliche Geschichtsmalerei sehr spärlich vertreten ist, Das lebhaft pnlsirende Wesen dieser fröhlichen Göttervcrsammlungen, die gesunde Sinnlichkeit der bunten Bilder spiegelt getreulich den damaligen Charakter der stolzen Kaiscrstaot, das vornehme nnd zugleich heitere Wien unter dem warmen Hauche des obwaltenden italienischen Culturclemeutes, Sämmtliche ausübende Meister des Genres waren Italiener Uon Geburt oder doch nach Schule und künstlerischer Richtung. Martino Altomonte (eigentlich Hohenbcrg) und sein Sohn Bartholomäus, nach römischen Mustern gebildet, der Salzburger Franz Rottmayr, Schüler Carlo Lottos in Venedig gleichwie sein College, der Tiroler Peter Freiherr Uon Strndl, der weiche, sanfte Antonio Belluzzi, der dceuratw prächtige Bcduzzi, die in Ornament- nnd Architektnrmalerei ausgezeichneten Gaetano Fanti und Antonio Galli-Bibicna, Chiarini, Lanzani, Tolimena, der geniale Entwerfer scheinbarer pcrspectivischer Kuppeln nnd Gewölbe P. Andrea dal Pozzo, der gewandte Tarstcllcr massenhaft gehäufter verkürzter Gestalten in der Höhe Antonio Pellegrini — sie sind die wichtigsten, in gedachtem Sinne zu erwähnenden Künstler, deren Schöpfungen allerorten heute noch das Auge erfreuen. Neben ihrem echt italienischen Wesen treten nnr selten Repräsentanten fremder Schulen im großen Fresco anf, wie etwa der Schüler Le Brnns Louis Dorigny und der Augsburgcr Iouas Drentwett, beide von dem kunstsinnigen Prinzen Engen zur Ausschmückung seiner von dem älteren Fischer und Lutas Hildebrandt errichteten Paläste bernfen. Viele der Genannten waren im Fache des Ölgemäldes als Altarbild ebenso bedeutend; als Specialisten dafür treten aber noch eine Reihe tüchtiger Meister hinzu, welche theils auch bei den Italienern, wie Rotliers, theils aber bei den Ausläufern der Rubeus'fchcn Schule gelernt hatteu, wie Schoonjans, Spielbcrger, Brandet. Tas Porträt als effecwolles Repräsentationsbild schilderte die ganze Würde, den Pomp und die Grandezza der hochadeligen Erscheinung im Geiste der herrschenden spanischen Etiquette
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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