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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 234 -
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284 Friedrich Gaucrmann (1807 bis 1862) für das Thierstück. Er überragt alle übrigen österreichischen Thier- und Landschaftsmaler seiner Zeit, einen Nauch, Johann und Alexander Dallinger, Iofef Höger, Steinfeld, Thomas Ender und Andere. Obwohl der Sohn eines Landschaftsmalers und von diesem früh in die Kunst eingeführt, muß er doch vorzugsweise als Autodidakt betrachtet werden. Die alten Meister, ein Wonverman und Potter namentlich, die er bewnndernswcrth nachbildete, und die heimische Natur waren seine niemals ausstudirten Lehrmeister. Die Waldthäler Niederösterreichs, die steirischen Alpen, das Salzkammcrgut bilden die hauptsächliche Domäne seiner Kunst; vor Allem zu Hause zeigt er sich in den Bergen und unter den Bewohnern feiner engeren Heimat, im Viertel nnter dem Wicnerwald, dessen liebliche Schönheit er in Hunderten von Gemälden nnd Studien geschildert hat. Gauermanns H au ptu erdienst liegt in der innigen Verschmelzung von Landschaft nnd Thierwelt. Letztere kennt er in allen ihren Specialitäten: die gehetzte Gemse, der gewaltige Bär, der listig dahinschleichende Fuchs, das scheue Reh, die still vor sich hin brütenden Kühe und unter den Vögeln vornehmlich der Adler ^ alle sind sie in Charakter und Bewegung mit gleicher Schärfe beobachtet und init der Natur in bald idyllischen, bald leidenschaftlich, bewegten, dramatischen Bezug geseht. Gancrmanns Landschaften leiden bisweilen an einem conventionellen, ins Bläuliche und Schwere fallenden Ton und sind nicht selten in der Behandlung von übertriebener Glätte. Wahrhaft bewundernswerth bleibt er dagegen in seinen Studien, sowohl den gemalten als anch den vielfach zart in Röthel ausgeführten Zeichnungen, die sich dem Besten, was die alten Holländer in demselben Fache geleistet, an die Seite stellen lassen. Manche dieser Blätter hat der Meister selbst geistvoll in Kupfer radirt. Der vervielfältigenden Künste, welche wir damit streifen, kann hier nicht eingehend gedacht werden. Eine dahin gehörige Individualität aus dem älteren Wien verdient jedoch ihrer ausgesprochenen Localfarbe wegen ganz besondere Beachtung: es ist Iofef Kriehuber (1801 bis 1876), der unvergleichliche Porträtzeichner und Lithograph, in defsen Tausenden von weitverbreiteten Einzclbildnissen und Porträtgruppen das ganze vormärzliche Osterreich vor uns erscheint. Gleich den Münchener Koryphäen des Faches, einem Hanfstaengl und Anderen, ist auch Kriehuber von der Reproduction alter Meister ausgegangen: feine „Madonna im Grünen", feine „Kreuzabnahme", feine Blätter nach Bonifazio und Moretto zahlen zu den besten Nachbildungen von Gemälden der kaiserlichen Galeric. Doch erst im lithographischen Porträt fand er das ihm ganz homogene Feld der Thätigkeit, auf dem seine weiche, schmiegsame, fein angelegte Natur ihren vollen Zauber ausüben konnte. Seine Productivität grenzt an das Unglaubliche, man zählt mehrere Tausend Porträtlithographien von Kriehnbers Hand, an denen er freilich später oft das Beiwerk Schülern überlassen mußte, während er die scharf und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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