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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 252 -
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252 im Palais D. Outmaini, Brünner Theatervorhang und dergleichen mehr) erfolgreich geübt wird. Zu den geschicktesten Vertretern der decorativeu Malerei überhaupt gehören die aus Professor Bergers Schule hervorgcgangenen Urheber der malerischen Aus- schmückung des neuen Stadttheaters in Karlsbad: Franz Matsch und die Gebrüder Gustav und Ernst Klimt. Ins Zierliche und Feine verzweigen sich diese Kunstarten theils in den Werken der Stillleben- und Blumenmaler (Max Schödl, Hugo Charlemont, Camilla Friedländer, Ios. Schuster, Frau Pönninger, Frau Wiesinger'Florian und Andere), theils finden sie ihre Anwendung im Kunstgewerbe und in der Buch Illustration, Die letztere hat namentlich durch das Eingreifen der künstlerischen Kräfte des österreichischen Museums uud seiner Kunstgewcrbeschule einen rühmlichen Aufschwung genommen. Wie der nach Stöbers Zeit länger vernachlässigte Kupferstich durch das Wirkcu L. Iakobys und I. Sonnenleiters neue Kräfte gewonnen hat, so besitzt Wien in W. Unger und W. Hecht zwei hervorragende Meister nnd Lehrer der Radirung und des Holzschnitts. Zahlreiche jüngere Talente, wie Johann Klaus, Hans Ludwig Fischer, W. Woernle, Victor Iasper, Karl von Siegl und Andere arbeiten mit ihnen gemeinsam an der Ausführung der Aufgaben, welche die Fürsorge des Hofes und des Staates, der Kunstverlag und das rührige Vereinswesen den vervielfältigenden Künsten in unseren Tagen stellen. Ein besonderer Platz gebührt dem als Zeichner wie als Radirer gleich trefflichen Julius Marak. Auch der Wiener Plastik ist dieser allgemeine Fortschritt zugute gekommen. Aber ihr am spatesten. Geschickte Hände, tüchtig geschulte Bildhauer hat es in Wien selbst in der sterilsten Epoche seines neueren Kunstlebens imnier gegeben. Allein es fehlte lange am belebenden Geist, au der zielbewußten Pflege. Das untere Stockwerk des Belvedcre birgt die namhaftesten Marmorwcrke, die von Zauners und Canovas Nachfolgern in der vonnärzlichen Zeit geschaffen worden, darunter auch Franz Bauers „Pietä", das beste Werk dieses wackeren Meisters, der bis in die zweite Hälfte des Jahrhunderts die classischen Traditionen in der Wiener Bildhauerschule wach erhielt. Für die monumentale Bronze- plastik zeugt das im Jahre 1846 enthüllte Denkmal des Kaisers Franz auf dem inneren Burgplatz, das Werk des Mailänders Poinpeo Marchcsi. Eine trockene, kühle Atmosphäre liegt über diesen Schöpfungen einer begeisterungsloscn, gegen die idealen Mächte des Lebens gleich giltigen Zeit. Was der Wiener Sculptur jener Tage ihren Stempel auf- gedrückt hat, war nicht nur die Kärglichfeit in allen Unternehmungen, der Mangel an ^ Aufträgen, sondern jenes bureaukratische Bevormundungssnstein, dessen tödtlicher Hauch , alle Äußerungen des öffentlichen Geistes vernichtete. Die Sculptur aber verlangt vor allen anderen Künsten das Wehen eines freien Geistes. Sie ist die Tochter desselben Landes, das auch die Ideen der Freiheit und der Menschlichkeit geboren hat. Ihr höchstes Bemühen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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