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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 265 -
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265 der Ausführung das Schmiede- und Schlossergewerbe iu Wien noch spät im XVIII. Jahr- hundert betrieben wurde, bis es vor dem Eisen- uud Mesfingauß versaut. Noch tiefer in unfere Zeit, ja bis in die Tage unserer frischen Erinnerung reicht ein auderer Zweig der Kunstindustrie, dessen Werke ebenfalls noch zahlreich erhalten find und theilweise selbst noch im Gebrauche stehen. Das sind die Arbeiten der kaiserlichen Porzellan- manufactur in Wien, welche erst vor zwanzig Jahren aus einem Dasein schied, das anderthalb Jahrhunderte gedauert hat. Es gab eine Zeit, etwa von der Mitte der Achtziger-Jahre bis zum Jahre 1610 oder 1815, wo sie der Stolz der Stadt und des Landes war. Mehr als fünfhundert Arbeiter zählte sie. Damals uach ihren künstlerischen Leistungen die erste Fabrik der Welt, war sie eine wahre Kunft- austalt, deren Einfluß über ihr Material hinaus auf andere Zweige der Kunst, z. B. auf die Vlumeu- uud Genremalerei sich erstreckte. Mit welchem Reich- thum an malerischem Bildwerk überdeckte sie ihre Porzellan- gcfäße! Mit welcher Freiheit und Originalität zugleich ver- wendete uud behandelte sie die reizenden ornamentalen Motive der vompejanischen Wandmalereien, welche ihren Decorationsstil bildeten! Aber diese Blüte dauerte nur kurze Zeit. Die lange Friedensepoche der ersten Hälfte des XIX. Jahr- hunderts war wohl eiuerfeits der Entwicklung der Luxusindustrie günstig, aber diese Epoche litt wie keine andere vor ihr an Mangel, vielmehr an Verkehrtheit des Geschmacks. Wer kann heute noch Arbeiten der Kunstindnstrie aufehen, die zwischen den Jahren 1820 und 1660 geschaffen wurden? Dazu kam — zum ersten Male in der Culturgeschichte — der überwältigende Einfluß der Maschine, der jegliche Handarbeit — uud sie ist doch die Grundlage des Kunstgewerbes — zurückdrängte. Gehen wir über diese Epoche hinweg! Die erste große Weltausstellung zu London im Jahre 1851 brachte die Einsicht in diesen Zustand der gesummten europäischen Kunstarbeit. Auf der zweiteu Londoner Ausstelluug im Jahre 1862 hat England bereits den Beweis geliefert, daß durch Vorbild
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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