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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 297 -
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297 Grade wie kaum eine zweite Großstadt charakterisirt sein durch das Nebeneinander jener Gegensähe, die uns einerseits vollendet moderne nud anderseits veraltete Productious- formen derselben Gewerbezweige, — einerseits Unternehmungen, welche dem technischen Fortschritte entspringen, demselben huldigeil und den Wettstreit mit dem Auslande uicht zu scheueu haben, und anderseits wieder solche Unternehmungen Zeigen, welche durch die ausländische Concurrenz bedroht sind uud von dem internationalen Markt werden weichen müssen. Der Systematiker auf dem Gebiete des Gewerbebetriebes sieht sich in Wien einem bunten Durcheinander nicht nur von Productionsformen, sondern auch von Productions- richtuugen gegenüber. Kaum kaun man sich des Vergleiches zwischen dem Bilde des gewerb- lichen Schaffens in Wien und den Figuren des Kaleidoskopes erwehren, welche sich in unerschöpflicher Viclartigteil stets erneuern und dabei Ursprung nud Herkommen durch das Gewirr von Furm und Farbe verdecken. Würde mau durch abgestufte Farbeutöne die Intensität des Gewerbebetriebes in seiner Vertheilung über Wien darstellen, so müßte der westliche Theil der Stadt am dunkelsten erscheinen; Hundsthurm, Margarethen, Gumpendorf, Mariahilf, Schottenfeld, Neubau und die angreuzeuden Vororte von Meidlina, bis eiuschließlich Hernals beherbergen die Gewerbetreibenden am dichteste«, doch gibt es keine Vorstadt uud keiuen Vorort, der nicht ciuzelue Gewerbebetriebe von Bedeutung ausweist. Man könnte Wien construiren, indem man ein Stück Lüttich mit einer Straße von Schmalkaldcn oder Renischeid, einen Häuser- block des Pariser Faubourg St. Antoinc niit einer Ausiedluug ans dem Thüringer Walde verbindet, den florirendeu Gewerbebetrieb für die allgemeinen Bedürfnisse einer sich rasch erweiternden Stadt mit dem Habitus des Londoner Distriktes Whitc-Chavel verschmilzt. In einen: solchen Durcheinander erscheinen die Prudnetiunsformen und Productionsrichtuugeu der Großstadt an der Donau. Wien hat den Nachtheil, eine geschlossene Stadt zu seiu, das heißt, Wieu ist die bedeutendste jener ueun Städte Österreichs, in welche mau eiue Reihe der wichtigste» Consumartikel, darunter auch Brennstoffe nicht einführen kann, ohne eine Staatssteuer, welche den bezeichnenden Name» „Verzehrungssteuer" führt, uud eiue accessorische Comumnalumlage zu entrichten. Außerhalb jeuer Grenze, welche die geschlossene Stadt umgürtet, der sogenanuteu „VerzehruugssteuerLiuie", liegen noch zwei Gemeinden, welche zum Wiener Verwaltungsgcbiete gehören, außerdem aber eine Reihe selbständiger Industrialorte, an Ausdehunng und wirthschaftlicher Bedeutung großen Städteu gleich, dann größere und kleinere Dörfer, welche unter der Gesammtbezeichnnng „Landgemeinden" in die verschiedenen an Wieu angrenzenden politischen Bezirke fallen. Diese „Land- gemeinden" oder „Vororte" haben, sofern sie unmittelbar an Wien grenzen, städtischen Charakter, der sich gegen die äußere Peripherie hin verdünnt, so daß weiter hinaus die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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