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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Seite - 301 -
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301 und Schmuck klar z» machen, ihn auf den Werth der äußeren Erscheinung des Prodnctes hinzuweisen und schließlich diese selbst als eine Hauptaufgabe für den Erzenger in den Vordergrund zu schieben. Die Wiener Nauperiode, welche mit dein grüßen Werke der Stadterweiternng ihren Anfang nahm, entfesselte eiue große Zahl von bis dahin schlummernden ki'mstlcrifchen Kräften. Die Architektur mit ihren beiden dienstbaren Schwestern, der Bildhauerei nnd Malerei, trat auf ein neueröffnetes großes Arbeitsfeld und der Gewerbestaud, von ihr in grüßen, mannigfaltigen und rafch zu lösenden Aufgaben gegenüber. Die Architekten selbst bildeten eine freie Genossenschaft uou Lehrern, von denen jeder fiir sich nnd doch in Gemeinschaft mit den anderen die begabten Gewerbetreibenden anfsuchte. anwies nnd unterwies, wie sie den verallgemeinerten Bedürfnissen des Schönheitssinnes Rechnung zn tragen hätten. Das österreichische Museum für Kunst und Industrie trat als officieller Lehrmeister an die Seite der privaten Agitation, bekämpfte mit dieser gemeinschaftlich das Banale und Geschmacklose in den Wiener Werkstätten uud förderte den Umschwung. Da die Bauweise, wie sie sich in Wien entwickelte, ans starken und feuersicheren Coustructioneu beruht, kräftige Dimensionen im Äußeren nnd Inneren der Gebäude als Grundprincip annahm, verhältnißmäßig hohe, weite und lichte Wohnränme uon den Besitzern nnd Miethern der Hänfer verlangt werden, so wnrde auch eonscquent die ganze innere Ausstattung der Wohnungen ansehnlich gestaltet. Der Mübelban verließ plötzlich die bisherige Praxis; das fournirte und polirtc Möbel verlor feinen Anreiz nnd wurde unr noch für die weniger bemittelten Classen und den Export angefertigt. In einem Wiener Vororte (Währing) wnrde von einem einheimischen Meister zuerst das massive Eichenmöbel im Stile der deutschen Renaissance gebant uud fand große Anerkennung nnd Verbreitung. In außerordentlich kurzer Zeit hatte die Möbelerzengung einen vollständigen Umschwung erfahren; die hnchglänzende Politur wurde anfgegeben, Eiche nnd Nnß als massives Holz in Anwendung gebracht; Bildhauerei, Drechslerei und Intarsia- Arbeit wurden zur Ausstattung der Möbel herangezogen. Gleichzeitig trat die Holz- bearbeitungs-Maschiue in die Wiener Möbelbau-Werkstätte ein. Der Tapezirer, gleichfalls durch die plötzlich auf ihn einstürmenden Aufträge mächtig angeregt, fetzte sich mit dem Möbeltischler in intensiven Verkehr, um gemeinschaftlich mit ihm unter der Führung der Architekten vorzugehen. Die Parquetteuerzengnng, feit Decennien in Wien vorzüglich betrieben, behauptete ihren alten Ruf. Es entstanden in bescheidenen Wiener Werkstätten auch ganz nene technische Verfahren für die Herstellung von Möbeln als Massenartikel und in erster Linie die Erzeugung von Möbeln aus gebogenem Rothbuchenholze. Da diefes Verfahren die Grundlage einer Massenfabricatiou allergrößter Ausdehnung zu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Band 1
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Band
1
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.13 x 22.72 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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