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Wege der logisch-deduktiven Methode wieder aus-
nahmslos gültige Kriterien für Mann und Weib ein-
zuführen. Die Anerkennung der Geschlechtsgrade—
unter denen im Sinne Weiningers nicht gradweise
Annäherungen an den physischen Hermaphroditismus,
sondern die Abstufungen der Wesensbeschaffenheit
außerhalb der primären Geschlechtssphäre zu ver-
stehen sind— schließt aber ausnahmslos gültige Kri-
terien aus, weil sie in der Auffassung wurzelt, daß
der primäre Geschlechtsunterschied sich nicht auf den
Gesamtkomplex von Eigenschaften erstreckt, die eine
individualisierte Persönlichkeit in sich vereinigt. Da
Weininger überdies bei der Konstruktion seines gene-
rellen Typus— den er „platonische Idee" nennt—
für die Weiblichkeit den „trivialsten Erfahrungsbe-
stand** benutzt und „das Alltäglichste und Oberfläch-
lichste** zum Anhaltspunkt nimmt, während er als
Männlichkeit einfach die höchsten geistigen und sitt-
lichen Phänomene zusammenfaßt und auf diese Weise
den Geschlechtsunterschied als äußersten Wesens-
gegensatz systemisiert, muß er zu ganz anderen Er-
gebnissen kommen, als sie aus dem konsequenten
Ausbau seiner Gradualitätstheorie zu gewinnen ge-
wesen wären. Geht er doch so weit, zu behaupten,
daß „auch der tiefststehende Mann noch unendlich
hoch über dem höchststehenden Weibe steht**, weil nur
der Mann eine Monade sei, nur er eine Seele habe,
das Weib hingegen seelenlos ist, „kein Ich und keine
Individualität, keine Persönlichkeit und keine Freiheit,
keinen Charakter und keinen Willen hat**. Ja er sagt
sogar: „die Frauen"— wohlgemerkt: die Frauen und
nicht bloß die schematische Abstraktion das Weib—
„haben keine Existenz und keine Essenz, sie sind
nicht, sie sind nichts**.
Unter den Voraussetzungen der ursprünglichen
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Buch Zur Kritik der Weiblichkeit"
Zur Kritik der Weiblichkeit
- Titel
- Zur Kritik der Weiblichkeit
- Autor
- Rosa Mayreder
- Verlag
- Eugen Diederichs Verlag
- Ort
- Jena
- Datum
- 1922
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.5 x 16.5 cm
- Seiten
- 316
- Schlagwörter
- Feminismus, Soziologie, Machtverhältnisse, Geschlechterkampf, Frauen
- Kategorie
- Geisteswissenschaften
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 1
- Grundzüge 7
- Mutterschaft und Kultur 48
- Die Tyrannei der Norm 85
- Von der Männlichkeit 102
- Das Weib als Dame 139
- Frauen und Frauentypen 157
- Familienliteratur 187
- Der Kanon der schönen Weiblichkeit 199
- Einiges über die starke Faust 210
- Das subjektive Geschlechtsidol 244
- Perspektiven der Individualität 261
- Nachwort 299