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Zur Kritik der Weiblichkeit
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MUTTERSCHAFT UND KULTUR 'S wird immer ein grober Mißbrauch sein, dem einzelnen Individuum gegen- über die Durchschnittsmethode anzu- wenden, um seiner Entwicklung Rich- tungslinienvorzuzeichnen, oder a priori die Grenzen seines Wesens zu be- stimmen. Sobald man aber einräumt, daß der Mehr- zahlstypus des weiblichen Geschlechtes sich wesent- lich von dem des männlichen unterscheidet, muß man sich zunächst auch mit den Konsequenzen dieser Er- scheinung auseinandersetzen. Dabei lassen sich Ge- neralisationen nach dem Durchschnittlichen nicht ver- meiden; doch sei vorausgeschickt, daß jede Generali- sation mit Vorbehalt zu nehmen ist, weil ihr Geltungs- gebiet sich nur in die Breite und nicht in die Tiefe erstreckt. Je genereller die Fassung einer Behauptung ist, desto genereller muß auch ihre Anwendung sein. Beispielsweise: man kann wohl sagen, das Weib ist der kindergebärende Teil der Menschheit; aber schon wenn man formuliert: der Beruf des Weibes ist, Mutter zu werden, überschreitet man die Grenze, die der Generalisation gesetzt ist, indem man einen Be- griff einführt, den Beruf, von dem sich individua- listische Bestandteile nicht trennen lassen. Mit diesem Vorbehalt also räumen wir ein, daß der weibliche Mehrzahlstypus an Intellekt wie an Willenskraft dem männlichen nicht gleich ist. Über die Ursachen dieser Erscheinung weichen die Meinungen erheblich voneinander ab. Während die 48
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Zur Kritik der Weiblichkeit
Titel
Zur Kritik der Weiblichkeit
Autor
Rosa Mayreder
Verlag
Eugen Diederichs Verlag
Ort
Jena
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
10.5 x 16.5 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Feminismus, Soziologie, Machtverhältnisse, Geschlechterkampf, Frauen
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 1
  2. Grundzüge 7
  3. Mutterschaft und Kultur 48
  4. Die Tyrannei der Norm 85
  5. Von der Männlichkeit 102
  6. Das Weib als Dame 139
  7. Frauen und Frauentypen 157
  8. Familienliteratur 187
  9. Der Kanon der schönen Weiblichkeit 199
  10. Einiges über die starke Faust 210
  11. Das subjektive Geschlechtsidol 244
  12. Perspektiven der Individualität 261
  13. Nachwort 299
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