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Zur Kritik der Weiblichkeit
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denen Beobachtern nicht ganz verschieden gedeutet werden. Aber auch jene, die vermittelst apriorischer Auf- stellungen über „die wahre Natur des Weibes" Aus- kunft geben, das „Wesen des Weibes" aus den „Prin- zipien der reinen Vernunft" begründen oder gar von der „platonischen Idee des Weibes" ausgehen, müssen der Frage unterworfen werden, welches die ursprüng- lichen Bedingungen sind, kraft deren solche Ideen in einer individuellen Intelligenz auftauchen, der Frage, wie weit ihre Subjektivität schon bei der Entstehung jener allgemeinen Voraussetzungen mitgewirkt hat. Es war der Einsiedler von Sils Maria, der Mann der „ausschweifenden Redlichkeit", der darauf hin- wies, daß in diesen Dingen jeder nur zu erkennen vermag, was bei ihm darüber schon ausgemacht, was in der Tiefe seiner Wesensbeschaffenheit beschlos- sen ist: „Im Grunde von uns, ganz ,da unten' gibt es etwas Unbelehrbares, einen Granit von geistigem Fatum, von vorherbestimmter Entscheidung und Antwort . . . Über Mann und Weib zum Beispiel kann ein Denker nicht umlernen, sondern nur auslernen — nur zu Ende entdecken, was darüber bei ihm »feststeht'. Man findet beizeiten gewisse Lösungen von Problemen, die gerade uns starken Glauben machen; vielleicht nennt man sie fürderhin seine , Überzeugungen*. Später — sieht man in ihnen nur Fußtapfen zur Selbsterkenntnis, Wegweiser zum Probleme, das wir sind — richtiger, zur großen Dummheii, die wir sind, zu unserem geistigen Fatum, zum Unbelehr- baren ganz ,da unten'." (Jenseits von Gut und Böse.) Er schickt diese Bemerkungen jenem einseitigen und ungerechten Urteile voraus, das er über die Ver- 245
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Zur Kritik der Weiblichkeit
Titel
Zur Kritik der Weiblichkeit
Autor
Rosa Mayreder
Verlag
Eugen Diederichs Verlag
Ort
Jena
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
10.5 x 16.5 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Feminismus, Soziologie, Machtverhältnisse, Geschlechterkampf, Frauen
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 1
  2. Grundzüge 7
  3. Mutterschaft und Kultur 48
  4. Die Tyrannei der Norm 85
  5. Von der Männlichkeit 102
  6. Das Weib als Dame 139
  7. Frauen und Frauentypen 157
  8. Familienliteratur 187
  9. Der Kanon der schönen Weiblichkeit 199
  10. Einiges über die starke Faust 210
  11. Das subjektive Geschlechtsidol 244
  12. Perspektiven der Individualität 261
  13. Nachwort 299
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