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Norm und Zeremoniell - Das Etiquette-Normale für den Wiener Hof von circa 1812
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ETIQUETTE-NORMALE FÜR DEN ÖSTERREICHISCHEN KAISERHOF 138 Kurz vor der Tafelservirung überreicht er dem Oberststablmeister den Obersthofmeisters- und Oberststablmeisters-Stock. Zur Tafelservirung führt er die Truchseße an und leitet dieselben nach den Weisungen des Oberststablmeisters. Den Eid legt er in die Hände des Ersten Obersthofmeisters ab und erschei- net zu allen Eidesablegungen der Truchseße, wobey er die von ihm besorgten Ehrenzeichen dem Oberststablmeister zustellet. § 39 Dienstleistende höhere Hofdienerschaft I. Die k.k. Kammerdiener, welche eigentlich zur Privatbedienung bey den allerhöchsten und höchsten Herschaften angestellt sind, werden bey Hof- feyerlichkeiten zur Mitwirkung der Ordnung in den innern Appartements ausgewählt und vorzüglich zu dem Ende verwendet, damit sie sowohl Ord- nung unter dem erscheinenden Publikum erhalten als auch – im Falle sie zum Einlasse des Publikums bestimmt sind – nur jenen Personen den Zu- tritt erlauben, welchen das Erscheinen zu einer Feyerlichkeit gestattet ist. Ihre speziellen Dienstverrichtungen bey den verschiedenen Feyerlichkeiten bestehen in folgendem: [419’] 1. Bey allen sowohl häuslichen als öffentlichen Kirchengängen, welche der allerhöchste Hof hält, hat sich der Kammerdiener, welcher bey I.I. M.M. in Diensten ist, in der betreffenden Kirche einzufinden und sich in der Gegend des Platzes, wo Ie Majestäten sind, aufzuhalten, um im erforderlichen Falle zur Dienstleistung zugegen zu seyn. 2. Bey Leichen Ceremonien fungiren sie folgendermassen: a. Bey dem Todfalle des Regenten und dessen Gemahlinn wird der aller- höchste Leichnahm von ihnen gesäubert und angezogen. Zu der feyerlichen Exposition in der Hofburgkirche tragen sie die aller- höchste Leiche, stellen sie auf das vorbereitete Gerüste und ordnen die Insi- gnien. Ein Kammerdiener trägt das Herz, ein anderer das Eingeweide in einem Behältniße, vor dem Sarge gehend. Das Herz stellen sie am Fuße des Sarges zur rechten, die Ingeweide zur lin- ken Seite. Sie halten Tag und Nacht die Bethstunden bey der allerhöchsten Leiche. Am Tage des Leichenzuges wird von zwey Kammerdienern das Herz erho- ben, selbes dem Kammerfourier übergeben, und sie begleiten bey dessen Überbringung in die betreffende Kirche nach den Hoffouriren. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Norm und Zeremoniell Das Etiquette-Normale für den Wiener Hof von circa 1812
Titel
Norm und Zeremoniell
Untertitel
Das Etiquette-Normale für den Wiener Hof von circa 1812
Herausgeber
Karin Schneider
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20903-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
202
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 8
    1. 1.1 Das Zeremoniell, der Wiener Hof und das Ende des AltenReiches 8
    2. 1.2 Die Normierung des Zeremoniells am Wiener Hof 12
    3. 1.3 Das Etiquette-Normale des Oberzeremonienmeisters Gundaker Heinrich Graf Wurmbrand: Datierung und Beschreibung 16
  2. 2. Editionsrichtlinien 25
  3. 3. Edition 27
    1. Etiquette-Normale für den österreichischen Kaiserhof 29
    2. I. Hauptstück Von den Hof-Feierlichkeiten 29
    3. II. Hauptstück Von denen mit dem Hofceremoniel in Verbindung kommenden Individuen 59
    4. III. Hauptstück Dienstverhältniße sämmtlicher mit dem Hofceremoniel in Verbindung kommenden Personen 63
      1. Jene Personen, welche am allerhöchsten Hoflager Vorzüge genießen, ohne eigentlich zu dem Hofstaate zu gehören 163
  4. Anmerkungen 169
  5. 4. Glossar 171
  6. 5. Verzeichnis der Paragraphen 180
  7. 6. Abkürzungsverzeichnis 182
  8. 7. Bibliographie 184
  9. 7.1 Ungedruckte Quellen 184
  10. 7.2 Gedruckte Quellen 184
  11. 7.3 Nachschlagewerke 185
  12. 7.4 Literatur 186
  13. 8. Personenregister 194
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