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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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5Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten … und Informationen. Damit soll mithilfe des sozialen Netzwerkansatzes das aktive Handeln und Erleben einzelner Personen im Rahmen zwischenmenschlicher Beziehungen konzeptuell verstehbar und methodisch rekonstruierbar gemacht werden (siehe Kap. „Netzwerktheorie(n)“). Auch wenn erste Ideen zu „Wechselwirkungen“ mit anderen Individuen, zu „sozialen Kreisen“ oder der Einbindung in Beziehungsmuster oder „Figuratio- nen“ schon bei Klassikern der Soziologie und Psychologie wie Georg Simmel, Norbert Elias oder Urie Bronfenbrenner zu finden sind (vgl. z. B. Simmel 1999; Elias 2014; zur Rezeption dieser Klassiker in der aktuellen Netzwerkforschung siehe Hollstein 2010; Willems 2010; Flammer 2009), ist das methodische Vor- gehen und die damit zusammenhängende Strukturanalyse noch relativ neu. In den letzten Jahren kam es zu einer sehr dynamischen und auch innovativen Entwicklung hinsichtlich der Analysetools, auch von großen Datensätzen, und seit geraumer Zeit existiert ein breites Instrumentarium an spezifischen Erhe- bungs- und Analysemethoden, die sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Forschung sowie in methodenintegrativen (mixed methods) Designs eingesetzt werden können. Das Hauptaugenmerk liegt dennoch auf der quantitativen Aus- wertung der Netzwerkdaten und damit auf den kausalen sowie statistischen Zusammenhängen (zur ausführlichen Darstellung der Geschichte relationaler Wissenschaft auch (Gamper 2015); siehe Kap. „Netzwerkanalyse“). Diese Konzepte und Methoden haben in der anglo-amerikanischen Forschung schon lange Einzug gehalten, zu nennen wären hier beispielsweise die Analyse von starken und schwachen Beziehungen bei der Arbeitssuche (Granovetter 1973), von Diffusionsprozessen „guter Ideen“ (Burt 2004), der Aufteilung der zu erledigen Hausarbeit in Paarbeziehungen (Bott 1957) und auch im Bereich der Gesundheit (Valente 2010). Noch immer wird aber eine mangelnde handlungs- theoretische Fundierung und eine nicht ausreichende Kenntnis über die in sozia- len Netzwerken wirkenden Mechanismen u. a. des sozialen Einflusses konstatiert (vgl. z. B. Smith und Christakis 2008; Gulati und Srivasta 2014). Dies ist z. T. auch auf den methodischen Fokus, nämlich der quantitativen Forschung, zurück- zuführen. Ferner wird in der bisherigen Forschung der Blick häufig auf positiv wirkende, unterstützende Beziehungen gerichtet, andere und (intendierte oder nicht intendierte) negative Effekte von sozialen Beziehungen und ihren Struk- turen, wie etwa Kontrolle und Korruption oder auch die Wirkung und Dynamik konflikthafter Beziehungen (siehe dazu Kap. „Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten“), sind bisher kaum untersucht. In Deutschland erlangt die Netzwerkforschung erst seit neuerem an Populari- tät (vgl. z. B. Gamper et al. 2012; Hollstein und Straus 2006; Stegbauer 2010; Stegbauer und Häußling 2010).
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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