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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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6 A. Klärner et al. 2 Gesundheitliche Ungleichheiten In der internationalen und nationalen Forschung gilt der Zusammenhang zwi- schen sozialen Ungleichheiten und der Gesundheit als empirisch gut bestätigt, dies zeigt sich in praktisch allen Ländern, in denen Daten zur Verfügung stehen (vgl. z. B. CSDH 2008; Marmot 2005; Rostila 2013; Schneider 2008; Thurston 2014; Vonneilich et al. 2011; Weyers et al. 2008, sowie die Beiträge in Richter und Hurrelmann 2009). Soziale Ungleichheiten – d. h. Benachteiligungen in vor allem den vertikalen Dimensionen „Bildung“, „Beruf“, „Einkommen“ – wirken sich demnach negativ sowohl auf den Gesundheitszustand (Morbidität, Mortali- tät) als auch auf das Gesundheitsverhalten (z. B. Substanzkonsum, Ernährung, Bewegung) aus (siehe u. a. Braveman et al. 2011; Brownson et al. 2005; Kanjilal et al. 2006; von dem Knesebeck und Schäfer 2009; Walque 2010; für Deutsch- land vgl. Richter et al. 2013). Auch horizontale Dimensionen sozialer Ungleich- heit wie beispielsweise Geschlecht und Migrationshintergrund konnten bereits mit verschiedenen Gesundheitsindikatoren in Zusammenhang gebracht werden (siehe u. a. Babitsch 2000; Hurrelmann und Quenzel 2011; Singh und Hiatt 2006; Wengler 2013). Erste Forschungsarbeiten zu gesellschaftlichen Ursachen von Krankheit und vorzeitiger Sterblichkeit gibt es in Deutschland bereits seit Mitte des 19. Jahr- hunderts und als wissenschaftliche Disziplin, die auch politisch relevant wird, etablierte sich die „Sozialepidemiologie“ in den 1990er/2000er Jahren (z. B. in der Gesundheitsberichterstattung des Bundes durch das Robert-Koch-Institut) (vgl. Lampert et al. 2015; Marmot und Wilkinson 2006; Mielck 1994; Richter und Hurrelmann 2016; Siegrist 2005). Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen für Deutschland erhebliche soziale Unterschiede bezüglich der Morbidität und Mortalität auf: • Die mittlere Lebenserwartung des untersten Einkommensquintils liegt 8,6 Jahre unter der des obersten Einkommensquintils bei Männern und etwa 4,4 Jahre bei Frauen (Lampert et al. 2019). Wird die fernere Lebenserwartung ab dem 65. Lebensjahr herangezogen, so beträgt die Differenz 3,7 Jahre bei Frauen und noch 6,6 Jahre bei Männern (ebd.). • Erwerbslose haben im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ein um 63 % höheres Mortalitätsrisiko (Roelfs et al. 2011). • Die koronare Herzerkrankung (KHK) als wichtigste Todesursache in Deutsch- land folgt einem sozialen Gradienten: Die Lebenszeitprävalenz einer KHK in hohen sozialen Statusgruppen beträgt knapp 7 %, in mittleren Statusgruppen knapp 9 % und in niedrigen Statusgruppen fast 14 % (Gößwald et al. 2013).
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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