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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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7Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten … • Soziale Unterschiede zeigen sich auch im Hinblick auf andere Krankheits- bilder und Formen gesundheitlicher Beeinträchtigungen wie Diabetes mellitus, Adipositas, depressive Symptomatik oder auch bei Krebserkrankungen (vgl. Lampert et al. 2013; Lange 2014). • Psychische Belastungen wie Stress und psychotische Symptome treten häufi- ger bei Personen mit niedrigem Sozialstatus auf (Robert Koch-Institut 2017; vgl. auch Siegrist 2005). • Soziale Ungleichheiten stehen in Zusammenhang mit Unterschieden in der gesundheitlichen Versorgung: Janßen et al. (2012) finden in einem systemati- schen Review etwa, dass 20 von 23 überprüften Studien klare Belege liefern für signifikante Zusammenhänge zwischen einem höheren sozialen Status und einer stärkeren Inanspruchnahme von Gesundheitsvorsorgeleistungen und -angeboten. • Das Gesundheitsverhalten unterscheidet sich meist deutlich je nach sozialem Status: Je niedriger der soziale Status, desto größer der Anteil der Raucher, der- jenigen, die sich ungesund ernähren und körperlich inaktiv sind (Lampert 2010; Mackenbach 2006; Mielck 2005), nur beim Alkoholkonsum lassen sich diese Zusammenhänge nicht so eindeutig und nicht in der erwarteten Form finden. • Trotz aller Bemühungen konnten gesundheitliche Ungleichheiten in den letz- ten Jahren und Jahrzenten kaum verringert werden. Oftmals sind sie konstant geblieben oder zeigen eine Vergrößerung dieser Ungleichheiten. Dieser Trend zeigt sich für verschiedene Outcomes wie subjektive Gesundheit oder Mortali- tät sowohl international (Mackenbach et al. 2016; Granström et al. 2015) als auch für Deutschland (Moor et al. 2018; Pförtner und Elgar 2016; Kroll und Lampert 2011; Lampert et al. 2019; Siegel et al. 2014). Insgesamt zeigt sich, dass gesundheitliche Ungleichheiten nach Ländern, aber auch nach Alter, Geschlecht oder auch nach Morbidität variieren (Kunst 2009; Lampert et al. 2013; Richter und Hurrelmann 2009). Für die Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten gibt es unterschiedliche theoretische Modelle (vgl. Lampert 2016). Zu den einflussreichsten, in vielen Variationen weiterentwickelten gehören im internationalen Kontext das Modell von Dahlgren und Whitehead (1991) und im deutschsprachigen Kontext das von Elkeles und Mielck (vgl. Elkeles und Mielck 1997; Mielck 2005). Die Modelle eint, dass sie unterschiedliche Abstraktions- und Analyseebenen in ein Verhält- nis setzen und den Einfluss von Makrostrukturen, genauer: gesellschaftlichen Ungleichheitsstrukturen, auf die Mikroebene der Individuen, ihres gesundheit- lichen Status, ihrer Morbidität und Mortalität durch verschiede vermittelnde Mesoebenen und der dort wirkenden Faktoren aufklären wollen.
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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