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8 A. Klärner et al.
Bei Dahlgren und Whitehead (1991) sind es auf der gesellschaftlichen Makro-
ebene die allgemeinen sozioökonomischen Bedingungen, zu denen z. B. die
wirtschaftliche Situation und die Entwicklung der jeweiligen Volkswirtschaft, die
technische Infrastruktur, das Rechtssystem und Fragen von Frieden und Sicherheit zu
zählen sind. Zu den Makrofaktoren gehört auch die kulturelle Umwelt, zu der auch
das politische System, das Mediensystem und der Grad der Verfügbarkeit von Infor-
mationen, aber auch das Verhältnis der Geschlechter zu zählen ist. Ebenfalls bedeut-
sam ist die physische Umwelt, z. B. in Form besonderer klimatischer Bedingungen,
Bodenqualität und Rohstoffreichtum, allgemein: der Zustand der Natur.
Diese Makrobedingungen haben im Modell von Dahlgren und Whitehead
(Abb. 1) nun Einfluss auf die schon konkreteren Lebens- und Arbeitsbedingungen
von Menschen bzw. von sozialen Gruppen in der Gesellschaft: Lebensmittel-
versorgung und -produktion, Bildung, Arbeits- und Wohnverhältnisse, Zugang
zu Wasser, Hygienebedingungen, das Gesundheitssystem, Mobilität, Freizeit-
angebote etc. sind hier zu nennen. Vermittelt, d. h. tradiert und institutionalisiert
durch familiäre, schulische und außerschulische Sozialisationsprozesse, und
in sozialen Interaktionen verstärkt oder abgemildert werden diese Lebens- und
Arbeitsbedingungen durch soziale und Gemeinde-Netzwerke (social and com-
munity networks): Familie, Freunde, Nachbarn, Kollegen, Vereine, die Gemeinde.
Abb. 1 Determinanten der Gesundheit – Modell von Dahlgren und Whitehead (1991).
(Quelle: Dahlgren und Whitehead 2006 (zuerst erschienen in Dahlgren und Whitehead
1991))
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Eine neue Perspektive für die Forschung
- Titel
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
- Untertitel
- Eine neue Perspektive für die Forschung
- Autoren
- Andreas Klärner
- Markus Gamper
- Sylvia Keim-Klärner
- Irene Moor
- Holger von der Lippe
- Herausgeber
- Nico Vonneilich
- Verlag
- Springer VS
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-21659-7
- Abmessungen
- 14.5 x 21.0 cm
- Seiten
- 436
- Kategorie
- Medien
Inhaltsverzeichnis
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
- Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
- Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
- Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
- Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
- Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
- Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
- Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
- Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
- Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
- Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
- Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
- Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
- Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369