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143Soziale
Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit
auf das Unterstützungspotenzial auswirken. Somit kann vorsichtig vermutet
werden, dass dichte Netzwerke mit hohem Verwandtenanteil, die entsprechend
vorwiegend aus Strong Ties bestehen, besonders förderlich für die kindliche
Gesundheit sein sollten.
2.2 Der Ansatz des familialen Sozialkapitals
von Kindern
Anschlussfähig an die besprochene Netzwerkperspektive – zugleich aber breiter –
ist ferner der auf Coleman (1990) zurückgehende Begriff des „family social capi-
tal“. Hier wird postuliert, dass der familiäre Hintergrund eines Kindes aus drei
Komponenten besteht:
• finanzielles Kapital (die finanziellen Ressourcen, die für den Haushalt ins-
gesamt und das Kind zur Verfügung stehen),
• elterliches Humankapital (z. B. die kognitiven Fähigkeiten und Bildungs-
abschlüsse der Eltern),
• Sozialkapital (die Ressourcen, die im Rahmen von sozialen Beziehungen zur
Verfügung stehen und für die kognitive und soziale Entwicklung von Kindern
und Jugendlichen nützlich sind).
Das Sozialkapital stellt allgemein eine konzeptionelle Verbindung her zwischen
den Eigenschaften individueller Akteure und ihren unmittelbaren sozialen Kon-
texten in Haushalt, Schule und Nachbarschaft – mithin also auch außerfami-
liale Netzwerkbeziehungen. Das intra-familiale Sozialkapital bezieht sich auf
die Eltern-Kind-Beziehung und manifestiert sich durch die Zeit und die Auf-
merksamkeit, die Eltern aufbringen, indem sie mit ihren Kindern interagieren,
soziale Kontrolle ausüben und ihr Wohlbefinden fördern. Operationalisiert wird
familiales Sozialkapital in der Forschung über Indikatoren, die sich zwei Haupt-
dimensionen zuordnen lassen:
• die strukturelle Dimension (familiale Struktur): z. B. Kernfamilie (mit zwei
biologischen Elternteilen im Haushalt) vs. Stieffamilie oder alleinerziehende
Eltern; Anzahl der Geschwister oder
• die funktionale Dimension (das Vorhandensein förderlicher Interaktionen zwi-
schen Eltern und Kindern).
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Buch Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung"
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Eine neue Perspektive für die Forschung
- Titel
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
- Untertitel
- Eine neue Perspektive für die Forschung
- Autoren
- Andreas Klärner
- Markus Gamper
- Sylvia Keim-Klärner
- Irene Moor
- Holger von der Lippe
- Herausgeber
- Nico Vonneilich
- Verlag
- Springer VS
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-21659-7
- Abmessungen
- 14.5 x 21.0 cm
- Seiten
- 436
- Kategorie
- Medien
Inhaltsverzeichnis
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
- Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
- Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
- Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
- Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
- Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
- Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
- Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
- Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
- Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
- Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
- Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
- Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
- Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369