Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Medien
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
Seite - 171 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 171 - in Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung

Bild der Seite - 171 -

Bild der Seite - 171 - in Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung

Text der Seite - 171 -

171Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche … 4.1 Mentale Gesundheit Verschiedene Studien haben den Einfluss sozialer Netzwerke auf die mentale Gesundheit von Jugendlichen untersucht. Baggio et al. (2017) haben zum Bei- spiel erforscht, wie die mentale Gesundheit von Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren und die Struktur des Netzwerkes zusammenhängen, und herausge- funden, dass Heranwachsende mit besserer mentaler Gesundheit eher mit denen befreundet sind, die über eine ähnlich gute mentale Gesundheit verfügen wie sie selbst. Jungen waren dabei eher mit Jungen befreundet und Mädchen eher mit Mädchen. Diese Ergebnisse decken sich auch mit Befunden anderer Studien (Schaefer et al. 2011). Pachucki et al. (2015) konnten mithilfe einer Längsschnitt- studie aufzeigen, dass sich Jugendliche in der frühen Adoleszenz über einen untersuchten Zeitraum von drei Monaten bzgl. ihrer mentalen Gesundheit nicht ähnlicher wurden. Da es sich bei einem Zeitraum von nur drei Monaten jedoch um eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne handelt, sollten diese Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden. Baggio et al. (2017) konnten zudem zeigen, dass Jugendliche mit schlechterer mentaler Gesundheit ein höheres Risiko haben, weniger Freunde zu haben und im Netzwerk eher isoliert zu sein als Jugendli- che mit besserer mentaler Gesundheit. Eine weitere Studie fand heraus, je mehr Freunde ein Jugendlicher im Netzwerk hat, desto geringer ist sein Risiko an einer Depression zu erkranken. Das bedeutet im Umkehrschluss für diejenigen Jugend- lichen, die eher isoliert sind und wenig Verbindungen im Netzwerk haben, dass sie ein erhöhtes Risiko aufweisen von Depressionen betroffen zu sein (Okamoto et al. 2011). 4.2 Gesundheitsverhalten 4.2.1 Körperliche Aktivität und Ernährung Körperliche Aktivität und Ernährung sind soziale Verhaltensweisen, die oftmals mit anderen geteilt und von ihnen beeinflusst werden. Mangelnde körperliche Aktivität und eine ungesunde Ernährungsweise kann dabei gesundheitliche Folge- wirkungen wie Übergewicht hervorrufen (Cunningham et al. 2012; Shoham et al. 2012; Trogdon et al. 2008). So zeigt sich zum Beispiel, dass sich Jugendliche, die miteinander befreundet sind, in ihrem Body-Mass-Index (BMI) ähnlich sind – hier zeigt sich die Homophilie der Freundschaften (Fletcher et al. 2011; Renna et al. 2008). In der Untersuchung von Renna et al. (2008) mit Daten der „Natio- nal Longitudinal Study of Adolescent Health“ von über 20.000 Jugendlichen war
zurück zum  Buch Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung"
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten