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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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173Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche … Nahrung, wie z. B. Fast Food, ähneln (La Haye et al. 2010). Barclay et al. (2013) zeigten zudem, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Jugendlicher sich gesund ernährt und regelmäßig Sport treibt, höher ist, wenn seine Freunde dies auch tun. Je enger die Bindung bzw. die Freundschaft zwischen den Jugendlichen ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich in diesen Verhaltensweisen ähnlich sind. Ob diese Freundschaft zwischen Jugendlichen gleichen Geschlechts oder gleichem Migrationshintergrund besteht, beeinflusst diese Assoziationen nicht (Barclay et al. 2013). 4.2.2 Alkohol und illegale Drogen Ergebnisse aus der Netzwerkforschung zum Substanzkonsum bei Jugendlichen weisen darauf hin, dass sich Jugendliche, die miteinander befreundet sind, ten- denziell auch in ihrem Konsum verschiedener Substanzen ähneln (Kirke 2004; Valente et al. 2004). Wenn Jugendliche Substanzen, wie zum Beispiel Alkohol, konsumieren oder auch nur als Konsumenten dieser wahrgenommen werden, nehmen ihre Freunde diese mit höherer Wahrscheinlichkeit auch zu sich (Kirke 2004). Jugendliche, die zum Beispiel illegale Drogen konsumieren, haben dem- nach auch eher Freunde, die dies ebenfalls tun (Valente et al. 2004). Zudem ist die Anzahl an Freunden, die illegale Drogen konsumieren, positiv mit dem eige- nen Drogenkonsum der Jugendlichen assoziiert (Valente et al. 2004). Verschie- dene Studien erklären diese Ähnlichkeit im Konsumverhalten der Jugendlichen aufgrund von zwei Mechanismen – Selektion und/oder sozialem Einfluss, die bereits einleitend beschrieben wurden. Kirke (2004) und Valente et al. (2004) konnten mithilfe sozialer Netzwerkanalysen, in denen typische Parameter wie Zentralität („centralization“), Dichte („density“) und Transitivität („transitivity“) untersucht wurden, aufzeigen, dass sowohl Selektionsprozesse als auch der Ein- fluss der Peergroup die Ähnlichkeit des Substanzkonsums bei Jugendlichen erklären und nicht nur ein einzelner Mechanismus zur Erläuterung herangezogen werden kann. Gerade der frühe Konsum von Alkohol stellt bei Jugendlichen ein großes gesundheitliches Problem dar. Auch hier spielen soziale Netzwerke eine entscheidende Rolle, denn sie nehmen Einfluss auf den Einstieg in den Alkohol- konsum bei Heranwachsenden. So zeigen die Ergebnisse der Studie von Mundt (2011), dass Jugendliche, die mit dem Trinken von Alkohol anfangen, tenden- ziell mehr Freunde und Freundesfreunde haben, die ebenfalls Alkohol konsu- mieren. Gleichzeitig haben sie engeren Kontakt zu beliebten Jugendlichen und tauschen sich ebenso mit mehr Freunden und Freundesfreunden aus als absti- nente Gleichaltrige (Mundt 2011). Knecht et al. (2011) fanden mithilfe einer längsschnittlichen Multilevel-Netzwerkanalyse heraus, dass bei Jugendlichen im durchschnittlichen Alter von zwölf Jahren in Bezug auf den Konsum von Alkohol
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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