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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
Seite - 174 -
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174 I. Moor et al. Selektionsprozesse eine größere Rolle spielen als sozialer Einfluss, d. h., die Jugendlichen suchen sich eher Freunde, die ähnliche Konsummuster haben wie sie (Knecht et al. 2011). Auch bei älteren Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren spielen hier Selektionsprozesse eine Rolle (Kiuru et al. 2010). Paral- lel dazu ist, stärker als bei jüngeren Jugendlichen, aber auch der Einfluss der Peers in dieser Altersklasse wirksam und entscheidend; und der Konsum steigt tendenziell mit dem Alter an, wodurch der soziale Charakter des Alkohols bei Jugendlichen unterstrichen wird (Kiuru et al. 2010). Hier konnten zusätzlich Unterschiede zwischen den Geschlechtern nachgewiesen werden, denn weibli- che Jugendliche ähneln sich in ihrem Trinkverhalten ihrer Peergroup stärker als männliche Jugendliche (Kiuru et al. 2010). Deutsch et al. (2014) kamen in ihrer prospektiven Multilevel-Netzwerkanalyse zu dem Ergebnis, dass die Innigkeit („Closeness“) der Freundschaften zwischen den Jugendlichen Auswirkungen auf ihr Trinkverhalten hat. So steigt der Einfluss auf das Trinkverhalten bei Jungen und Mädchen, wenn die Enge der Freundschaften zu männlichen Jugendlichen abnimmt (Deutsch et al. 2014). Die Innigkeit von Freundschaften zwischen Mäd- chen beeinflusst das Trinkverhalten dieser hingegen nicht (Deutsch et al. 2014). Eine Längsschnittuntersuchung von Huang et al. (2014) zeigte den Einfluss sozi- aler Medien, wie z. B. Facebook, auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen. Heranwachsende, deren Freunde Fotos in sozialen Netzwerken hochladen, auf denen sie Alkohol trinken oder feiern, haben selbst ein höheres Risiko Alkohol zu konsumieren (Huang et al. 2014). Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass lediglich egozentrierte Netzwerke erhoben und analysiert wurden. 4.3 Bedeutung sozialer Netzwerke für den Tabakkonsum Besonders viele Forschungsarbeiten zur gesundheitlichen Bedeutung von sozia- len Netzwerken im Jugendalter beschäftigen sich mit dem Tabakkonsum, daher soll im Folgenden ein Schwerpunkt des Beitrags im jugendlichen Tabakkonsum liegen und den bisherigen Forschungsstand skizzieren. Obwohl der Tabakkon- sum im Jugendalter deutlich zurückgegangen ist (Inchley et al. 2016; Kuntz et al. 2018), finden das Experimentieren mit dem Rauchen und der Einstieg in den Konsum weiterhin vor allem im Jugendalter statt. Mit etwa 13 bis 14 Jahren grei- fen Jugendliche das erste Mal zu Tabak (Moor et al. 2016). Dabei steht ein frühes Einstiegsalter in den Substanzkonsum im Zusammenhang mit einem problemati- schen Konsumverhalten im Erwachsenenalter (Kendler et al. 2013). Zudem sind
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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