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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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175Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche … mit einem regelmäßigen Tabakkonsum auch (langfristige) gesundheitliche Risi- ken wie eine erhöhte Morbidität sowie frühzeitige Mortalität verbunden (Mons 2011; World Health Organization 2015). Da zum Tabakkonsum im Jugendalter viele soziale Netzwerkstudien durchgeführt wurden, werden im Folgenden vor allem diese herangezogen. 4.3.1 Bedeutung verschiedener Netzwerkmitglieder Es wurde vielfach belegt, dass eine höhere Anzahl an Rauchern im Freundeskreis die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Jugendliche selbst zur Zigarette greift (Ennett et al. 2008). Alexander et al. (2001) konnten anhand von logistischen Regressionsanalysen belegen, dass die Wahrscheinlichkeit selbst zu rauchen auf das Doppelte erhöht wird, wenn in dem Freundeskreis mindestens die Hälfte der Freunde rauchen, wenn ein oder zwei beste Freunde rauchen, und mit steigender Rauchprävalenz der besuchten Schule. Bislang weniger untersucht wurden andere Eigenschaften der Freunde bzw. der Freundesbeziehung im Zusammenhang mit dem jugendlichen Rauchverhalten. Darunter fallen z. B. die Anzahl der Freund- schaften und die Enge der Freundschaft, die Qualität der Freundschaft (Rezipro- zität der Freundschaft, Unternehmungen außerhalb der Schule, Engagement der Freundschaft), die Stellung bzw. Position in der Peergroup (betweenness centra- lity, d. h. inwiefern Jugendliche verschiedene Freundesgruppen verbinden) oder das (weitere) Verhalten der Freunde, welches mit dem Rauchen im Zusammen- hang stehen, wie in der längsschnittlichen Studie mit über 6.500 Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren untersucht wurde (Ennett et al. 2008). Simons-Morton und Farhat (2010) konnten in ihrem Review, welches längs- schnittliche Netzwerkstudien zur Bedeutung der Freundesgruppe beim jugend- lichen Tabakkonsum beinhaltete, herausstellen, dass der beste Freund einen größeren Einfluss auf den Tabakkonsum besitzt als andere Freunde. Allerdings kann dieser Einfluss verringert werden, wenn andere Freunde ein gegenteiliges Verhalten (z. B. Nichtrauchen) zeigen. Auch das Gruppenverhalten (soziale Nor- men) beeinflusst dabei das eigene (Rauch-)Verhalten. Der Einfluss der Freun- desgruppe konnte gezeigt werden, jedoch wurden vor allem Selektionsprozesse identifiziert, da Jugendliche sich vermehrt Freunde mit ähnlichem Verhalten such- ten. Darüber hinaus zeigte das Review, dass auch die Eltern eine wichtige Rolle einnehmen. Rauchen diese, rauchen auch häufiger ihre Kinder. In der längsschnittlichen Studie Add Health haben Ali und Dwyer (2009) anhand von drei Erhebungswellen (1994, 1996 und 2002) die Bedeutung des Einflusses verschiedener Personen im Netzwerk auf das Rauchverhalten vom Jugendalter bis ins junge Erwachsenenalter hin untersucht. Dabei zeigte sich, dass
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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