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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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181Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche … 6 Diskussion und Schlussfolgerungen 6.1 Zusammenfassung und kritische Reflexion Für das Jugendalter gibt es eine Bandbreite an Studien, die Einflussfaktoren auf die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten in dieser Lebensphase analysiert haben. Dabei wird auch zunehmend der Fokus auf die sozialen Determinanten gelegt, da bereits im Jugendalter gesundheitliche Ungleichheiten zum Vorschein treten und die Gesundheit und das gesundheitliche Verhalten nachhaltig nega- tiv beeinflussen. Weniger Aufmerksamkeit wurde jedoch der Rolle des sozia- len Netzwerks für die (Re-)Produktion dieser gesundheitlichen Ungleichheiten gewidmet, obwohl die SNA hierfür vielversprechende Ansätze offenbart. Eine Ausnahme bildet der Schulkontext, dem in der sozialen Netzwerkforschung schon sehr früh eine starke Bedeutung zugesprochen wurde, sodass sich hier auf eine – im Vergleich zu anderen Lebensphasen – recht hohe Anzahl an Studien zurückgreifen lässt. Vor allem im Bereich des Rauchverhaltens und der Bedeu- tung des sozialen Netzwerks gibt es eine gute Studienlage, die das gesamte Klassennetzwerk – und damit das Gesamtnetzwerk – betrachtet. Weniger Netz- werkstudien wurden allerdings zur (psychischen) Gesundheit und zu anderen Ver- haltensweisen durchgeführt, wobei auch hier die Zahl steigend ist. 6.1.1 Methodische Herausforderungen Methodisch ist die SNA im Jugendalter eine große Herausforderung, da mög- lichst ganze Klassen befragt werden müssen, um Netzwerke vollständig zu erfassen – dies ist jedoch mit datenschutzrechtlichen Hürden versehen. Davon abgesehen müssen die vorliegenden Studien auch kritisch beleuchtet werden. Bei- spielsweise wurden in der Studie von Schaefer et al. (2012) Daten von 1994 bis 1996 bzw. in der Studie von Alexander et al. (2001) Daten von 1994/1995 aus- gewertet. Die Frage ist, ob diese Ergebnisse heutzutage noch Gültigkeit besitzen. Die Rauchprävalenzen waren zu dieser Zeit deutlich höher und auch das Rau- chen an sich gesellschaftlich akzeptierter sowie mit weniger Stigmatisierung ver- sehen. Wenn in diesen Studien Raucher isoliert waren, hat dies möglicherweise eine andere Bedeutung als wenn heutzutage Raucher im Netzwerk isoliert wer- den, da sich gesellschaftliche Normen in Bezug auf das Rauchen verändert haben. Zum anderen könnten Studien, die nur das schulische Netzwerk betrachten und hier beispielsweise Raucher als isolierte Personen identifizieren, zu verzerrten Schlussfolgerungen kommen. Möglicherweise sind diese Schüler außerhalb der Schule in einem breiten Netzwerk eingebunden und dort nicht isoliert (Pearson
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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