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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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210 H. von der Lippe und O. Reis die elterliche Beziehung für diese Phase gewissermaßen „neu zu erfinden“, bei- spielsweise in Form gemeinsamer Zeit mit dem partnerschaftlichen Netzwerk, werden Konflikte und Trennungen wahrscheinlicher. Auch die allgemein mit Scheidungen verbundenen ökonomischen Risiken werden durch den Zeitpunkt der Trennung moderiert, da mit zunehmenden Alter die Wahrscheinlichkeiten für Neuorientierungen, sei es auf dem Partner- oder dem Arbeitsmarkt, geringer werden. In Partnerbeziehungen kann der Auszug der Kinder deshalb Ängste vor Abhängigkeit generieren, insbesondere bei Frauen (Nagy und Theiss 2013), die offenbar dann stärker wirken können, wenn das Netzwerk wenig unterstützt. Zum direkten Einfluss dieser Effekte auf objektive Gesundheitsmaße liegen bislang allerdings keine Studien vor. 5 Ungleichheit, Netzwerke und Gesundheit Während es für den Zusammenhang von sozialer Ungleichheit, wahrgenommener sozialer Unterstützung und Gesundheit zumindest einige Studien gibt, sind Arbei- ten mit eigentlichen Netzwerkparametern seltener. Wir müssen daher unseren Fokus auf Partnerschaftsübergänge und Empty-Nest-Situation im jungen und mittleren Erwachsenenalter an dieser Stelle aufgeben (mit Ausnahme einiger Scheidungsfolgestudien am Ende dieses Abschnitts), um dennoch einige Studien berichten zu können. Insgesamt ist vorwegnehmend bereits festzustellen, dass die überwiegende Zahl der Studien zu den interessierenden Zusammenhängen methodisch entweder einen Moderator- oder einen Mediatoransatz verfolgt. Während Mediatoranalysen einen eigenständigen Zusammenhang von sozialen Ungleichheiten (im Folgenden häufig mit SES abgekürzt für socio-economic status) mit sozialen Netzwerken annehmen, so ist dies bei Moderatormodellen nicht notwendig. Abb. 1 stellt diese beiden unterschiedlichen Ansätze, die auch in vielen anderen Beiträgen dieses Bandes thematisiert werden, grafisch dar. Einen Mediatoreffekt von sozialen Netzwerken auf den Zusammenhang zwi- schen sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit fand die Studie von Rubin et al. (2016). Hier hatten 316 australische Studierende im ersten Semester zunächst ihren SES anhand einer Skala entlang von Geld, Bildung und Berufstätigkeit im Vergleich mit anderen Menschen in Australien einzuschätzen. Dann beurteilten sie ihre mentale Gesundheit mit der Depression Anxiety Stress Scale und einer angepassten Version der Satisfaction with Life Scale sowie ihr soziales Netz- werk anhand der Anzahl aktueller Freunde an der Universität und der Häufigkeit
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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