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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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215Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten … Prognose für (nicht nur seelische) Gesundheit einhergehen; das Misslingen eher mit einer ungünstigeren Prognose (z. B. Einsamkeit, schwache Unterstützung etc.). Ungleichheitsdimensionen werden hier allerdings oftmals nicht ausreichend berück- sichtigt, ebenso wenig wie die Netzwerke hinreichend genau beschrieben werden. Optimistisch für die weitere Forschung stimmt uns, dass die fraglichen Zusammenhäng in ihrer Komplexität zunehmend gesehen werden. So betonen Alwin et al. (2018a) in der Einleitung des aktuellen Bandes zu „Social Networks and the Life Course“, dass „the understanding of social networks can improve the understanding of the life course, and vice versa.“ (S. 4). Dass diese wechselseitige Befruchtung auch Implikationen für gesundheitliche Ungleichheiten aufweist, wird jedoch nicht thematisiert. In der fast zeitgleich erschienenen Einleitung des Bandes „Life Course Health Development“ stellen Halfon et al. (2018a) das „emerging field of life course health development“ (S. 2) vor, in dem wie- derum gesundheitliche Ungleichheiten, nicht jedoch soziale Beziehungskontexte Erwähnung finden. Der Dreiklang aus Lebenslauf, Beziehungsnetzen und gesund- heitlichen Ungleichheiten stellt somit eine logische Weiterentwicklung vor- liegenden Wissens dar. Studien, die diese komplexe Dynamik im Erwachsenenalter abbilden könnten, sollten daher verschiedenen Anforderungen genügen, von denen hier einige auf- gelistet werden. Wir beginnen mit sieben methodischen Anforderungen, um dann auf die besprochenen Transitionen einzugehen. 1. Grundsätzlich ist zu bemängeln, dass sich kaum eine der vorgestellten Studien auf eine der hier ebenfalls vorgestellten Theorien bezieht. Jede der eingangs vorgestellten entwicklungspsychologischen Theorien hat unserer Meinung nach das Potenzial, Hypothesen bezüglich der diskutierten Zusammenhänge zu generieren. Alle Entwicklungstheorien sind ihrerseits in ein bio-psycho-so- ziales Modell eingebettet, in dem komplexe kausale Zusammenhänge gelten. 2. Daraus ergibt sich für uns, dass die Studien interdisziplinär in der Anlage sein sollten. Dabei gilt, dass alle Faktoren – auch biologische – veränderlich sein können und dementsprechend modelliert werden sollten. Beispielsweise sollten die Stichproben groß genug sein, um auch seltenere phasenspezifische gesund- heitliche Übergänge (etwa Ansteckungen mit sexuell übertragbaren Krank- heiten, etwa nach der Trennung einer Partnerschaft) so modellieren zu können, dass sich prämorbide oder distale Faktoren (z. B. Netzwerkveränderungen) hinreichend (im Vergleich zu getrennten Erwachsenen ohne Infektion) model- lieren lassen. Hier ist die Zusammenarbeit von SoziologInnen und Medizine- rInnen (ideal: wiederholte Reihenuntersuchungen) vonnöten. Bei der Planung der Messintervalle ist zu berücksichtigen, dass einige Faktoren in der Zeit nicht
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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