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241Soziale
Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten …
sein könne, die das Wohlbefinden schwäche und den sozialen Gradienten ver-
ringere (Olofsson et al. 2018).
Das Ergebnis dieser Studie stützt die Hypothese vom Moderatoreffekt sozialer
Netzwerke auf den sozialen Gradienten von Gesundheit. Der soziale Gradient ist
bei hoher Zufriedenheit mit dem sozialen Netzwerk stärker ausgeprägt.
5.3 Sozioökonomischer Status als Moderator
Mittels längsschnittlicher Daten der MacArthurStudy of Successful Aging
untersuchten Unger et al. (1999) die Rolle des sozioökonomischen Status
(erhoben über Einkommen) bezüglich des Einflusses sozialer Netzwerke auf
Veränderungen funktionaler Gesundheit im Zeitraum von sieben Jahren. Die
Stichprobe umfasste Personen im Alter von 70–79 Jahren. Die Netzwerk-Items
bezogen sich auf strukturelle und funktionale Merkmale. Es zeigte sich, dass bei
Personen mit einem größeren sozialen Netzwerk funktionale Beeinträchtigungen
geringer ausfielen als bei Personen mit kleinem Netzwerk. Dieser Zusammen-
hang war bei Männern besonders ausgeprägt. Das Einkommen indes erwies sich
nicht als Moderatorvariable. In der bereits erwähnten Studie von von dem Kne-
sebeck (2005) wurden neben Mediatoreffekten auch Moderatoreffekte getestet.
Diese fielen in Abhängigkeit von Gesundheitsindikator und Netzwerkmerkmal
inkonsistent aus. Während die positiven Korrelationen zwischen Netzwerk-
merkmalen (Kontakthäufigkeit mit Freunden; Kontakthäufigkeit mit Familie) und
subjektiver Gesundheit bzw. funktionaler Gesundheit bei mittleren Statusgruppe
schwächer als bei niedrigen und hohen Statusgruppen waren, erwies sich die
negative Korrelation zwischen Kontakthäufigkeit und Depressivität bei Personen
mit hohem Status am stärksten: Personen mit seltenen Kontakten zu Freunden und
Familie und defizitärer sozialer Unterstützung hatten, wenn sie der hohen Status-
gruppe angehörten, ein höheres Risiko, an Depression zu erkranken als Perso-
nen mit geringerem Status. Auch in der Heinz-Nixdorf Recall Studie (Vonneilich
et al. 2011) zeigten sich nur wenige statistisch signifikante Interaktionseffekte von
sozioökonomischem Status und sozialem Netzwerk auf die subjektive Gesundheit
bzw. Depression, die zudem zwischen Männern und Frauen variierten.
Die berichteten Befunde unterstützen nur partiell die Annahme, dass der
sozioökonomische Status die empirisch vielfach belegten Zusammenhänge zwi-
schen strukturellen Netzwerkmerkmalen und Gesundheit im höheren Lebensalter
moderiert.
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Buch Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung"
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Eine neue Perspektive für die Forschung
- Titel
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
- Untertitel
- Eine neue Perspektive für die Forschung
- Autoren
- Andreas Klärner
- Markus Gamper
- Sylvia Keim-Klärner
- Irene Moor
- Holger von der Lippe
- Herausgeber
- Nico Vonneilich
- Verlag
- Springer VS
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-21659-7
- Abmessungen
- 14.5 x 21.0 cm
- Seiten
- 436
- Kategorie
- Medien
Inhaltsverzeichnis
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
- Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
- Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
- Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
- Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
- Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
- Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
- Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
- Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
- Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
- Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
- Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
- Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
- Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369