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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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265Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 3 Diskussion und Bedeutung sozialer Netzwerke 3.1 Mediator Der Erklärungsanteil von sozialer Integration verweist auf das soziale Umfeld, auf den sozialen Raum, in dem Interaktionen stattfinden. Und der soziale Raum meint auch die unterschiedlichen Strukturen, in denen diese Handlungen voll- zogen werden, aber auch die Kontexte, in denen diese stattfinden und welche Interaktionen diese beeinflussen. Denn Maßnahmen, welche die Interaktion von Individuen in einem bestimmten Raum positiv verändern sollen, stellen auch eine Veränderung des Kontextes dar. Die Bedeutung von Kontexten für die Entstehung von Krankheit, aber auch für das Fortbestehen gesundheitlicher Ungleichheiten, rückt zunehmend die Struktur und weniger individuelle Faktoren in den Mittel- punkt (Frohlich et al. 2001). Zentral ist hierbei die Frage, welche Kontexte dafür sorgen, dass sich eben solch individuelle Unterschiede etablieren und dauerhaft halten können, wie sie sich in der gesundheitlichen Ungleichheit widerspiegeln. Ein Beitrag von sozialer Integration zur Abmilderung gesundheitlich negativer Effekte von geringem sozialen Status verweist auf Umstände, die weniger mit den einzelnen Individuen, als vielmehr mit dem sozialen Umfeld und den darin stattfindenden sozialen Beziehungen verknüpft sind. Hierzu schreiben Froh- lich und Kollegen: „Consequently, material/structural factors in health inequa- lities research are frequently studied as proxies for social structure and each variable is not understood in terms of its relation to other elements in the sys- tem, nor in terms of how it is manifested in and reinforced by social practices“ (Frohlich et al. 2001, S. 781). Der Verweis auf die sozialen Praktiken deutet an, dass eben die Bedeutung von sozialen Beziehungen für die Erklärung gesundheit- licher Ungleichheit auf mehr verweist, als auf die bloße Existenz individueller Risikofaktoren. Hier geht es darum, auf Strukturen innerhalb von Gesellschaften zu verweisen, welche individuelles Verhalten beeinflussen. Und zu diesen zählt ganz sicherlich auch das soziale Umfeld. Der Kontext individueller Handlungen resultiert aus dem Zusammenspiel von Einschränkungen und Möglichkeiten, indi- viduelles Handeln wird so auf einer strukturellen Ebene erklärbar. Gleichzeitig wird aber auch der Kontext durch individuelle Handlungen verändert und neu interpretiert. Diese Mechanismen der Rekursivität zwischen Kontext und Indivi- duum sorgen aus Sicht der Autoren dafür, dass individualisierende Konzepte wie das der „Lifestyles“ nicht zu einer Erklärung kollektiver sozialer Praktiken bei- tragen können, insbesondere nicht, wie und wodurch sich diese Praktiken und Lebensstile verändern (Frohlich et al. 2001). Da die Ergebnisse dieser Arbeit
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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