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269Sozialer
Status, soziale Beziehungen und Gesundheit
zugänglich ist. Insofern kann ein solcher Prozess auch zur Verstärkung gesund-
heitlicher Ungleichheit beitragen, da dauerhafter Ausschluss sich auch negativ auf
die Gesundheit auswirken kann (Uphoff et al. 2013).
Zudem konnte gezeigt werden, dass ein moderierender Effekt des sozialen
Status nicht für alle Aspekte sozialer Beziehungen gleichermaßen auftritt, son-
dern dass zwischen quantitativen und qualitativen Aspekten differenziert werden
sollte, da diese auch vor dem Hintergrund des sozialen Status unterschiedlich mit
Gesundheit assoziiert sein können (Knesebeck 2005).
4 Zusammenfassung und Fazit
Es konnte gezeigt werden, dass bereits eine große Vielfalt an Studien zu den ver-
schiedenen Zusammenhängen zwischen sozialem Status, sozialen Beziehungen
und Gesundheit existiert. Jedoch lässt diese Vielfalt, insbesondere aufgrund
der jeweils verwendeten Indikatoren, eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse nur
bedingt zu. Dies bezieht sich vor allem auf die unterschiedlichen Indikatoren für
soziale Beziehungen, trifft aber auch auf Gesundheits- und mit gewissen Ein-
schränkungen auch auf die Statusindikatoren zu. Mit den moderierenden Effek-
ten des sozialen Status sowie der Frage nach einem möglichen Erklärungsbeitrag
sozialer Beziehungen zu gesundheitlichen Ungleichheiten lassen sich zwei große
Forschungsstränge identifizieren, deren Hauptergebnisse im vorliegenden Kapi-
tel dargestellt wurden. Zu beiden Forschungsfragen sind die Studienlagen eher
heterogen, für einen moderierenden Effekt des sozialen Status finden sich ins-
gesamt gesehen eher weniger Hinweise als für einen Erklärungsbeitrag sozia-
ler Beziehungen zu gesundheitlichen Ungleichheiten. Für Letzteren finden sich
stärkere Belege, auch auf Basis von Längsschnittanalysen. Jedoch bleibt der
Erklärungsbeitrag in den meisten Fällen eher gering und bleibt im Vergleich
zu anderen Erklärungsansätzen eher zurück. Hinsichtlich der Frage, wie die
einzelnen Erklärungsansätze gesundheitlicher Ungleichheiten einander gegen-
seitig bedingen und wie diese zusammen hängen, gibt es nach wie vor noch
Forschungsbedarf (siehe auch Moor et al. 2017).
Eine komplexere Erfassung von sozialen Beziehungen könnte in Bezug auf
beide Forschungsstränge positive Effekte haben. Mit einer komplexeren und
multidimensionalen Erfassung sozialer Netzwerke, welche unterschiedliche
Aspekte sozialer Beziehungen umfassen, könnte eine bessere Vergleichbarkeit
der Ergebnisse über verschiedene Netzwerk- und Beziehungsindikatoren hinweg
erreicht werden. Zudem können mit einer Erfassung engerer sozialer Netzwerke
auch Aussagen über das soziale Umfeld gemacht werden, welche über den bis-
herigen Standard der egobasierten Befragung hinausgehen. In welcher Beziehung
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Buch Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung"
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Eine neue Perspektive für die Forschung
- Titel
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
- Untertitel
- Eine neue Perspektive für die Forschung
- Autoren
- Andreas Klärner
- Markus Gamper
- Sylvia Keim-Klärner
- Irene Moor
- Holger von der Lippe
- Herausgeber
- Nico Vonneilich
- Verlag
- Springer VS
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-21659-7
- Abmessungen
- 14.5 x 21.0 cm
- Seiten
- 436
- Kategorie
- Medien
Inhaltsverzeichnis
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
- Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
- Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
- Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
- Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
- Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
- Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
- Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
- Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
- Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
- Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
- Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
- Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
- Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369