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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
Seite - 282 -
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282 M. Gamper et al. Der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Opioiden und Beruhigungsmitteln zeigt sich bei LGBT*I*Q-Jugendliche schon in jungen Jahren (Kecojevic et al. 2012). Daran anknüpfend finden sich in einer weiteren US-Studie Belege, dass der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten relativ häufig bei LGBT*I*Q-Erwachsenen vorkommt und stark mit emotionaler Belastung in Ver- bindung steht (Benotsch et al. 2013). 1.3 Ausgewählte Erklärungsansätze im Kontext geschlechtsspezifischer Gesundheitsunterschiede So klar wie die geschlechtsspezifischen Gesundheitsunterschiede aufgezeigt wer- den konnten, so schwierig gestaltet sich die Ursachenfindung. Viele Fragen konn- ten in diesem Zusammenhang noch nicht geklärt werden. Von den verschiedenen, aktuell diskutierten Erklärungsansätzen werden im Folgenden drei vorgestellt. Geschlechtsspezifische Rollenvorstellungen und -stereotype Der Einfluss gesellschaftlicher Konstruktionen von Geschlecht auf die Gesundheit werden in wissenschaftlichen Diskursen bereits seit längerem ausführlich diskutiert (Kolip und Hurrelmann 2016; Kuhlmann 2016; Sieverding 2005; Babitsch 2009; Barry und Yuill 2012; Bartley 2017; Regitz-Zagrosek 2017, 2018 u. a.). Es besteht laut Sieverding (2005) weitestgehend ein Konsens darüber, „dass die Geschlechter- unterschiede in physischer Gesundheit und Krankheit am stärksten durch Geschlechtsunterschiede in gesundheitsrelevanten Verhalten, insbesondere im höheren Risikoverhalten von Männern, begründet sind“ (Sieverding 2005, S. 57). Das gesundheitsrelevante Verhalten wird wiederum durch eine große Anzahl an soziokulturellen Faktoren beeinflusst. In diesem Kontext werden gesellschaftlichen Geschlechterrollen und -stereotypen eine Schlüsselfunktion beigemessen (Siever- ding 2005). Beispielsweise wird dem weiblichen* Geschlecht im Zusammenhang mit Gesundheit immer noch eine eher sorgende und gesundheitsbewusstere Rolle zugesprochen. Dahingegen basiert die Konstruktion männlichen* Geschlechts weiterhin darauf, gesundheitliche Probleme selbstständig und ohne fremde Hilfe lösen bzw. ertragen zu können oder zu müssen, um somit die Kontrolle der eigenen Leistungsfähigkeit wahren zu können (Kolip und Hurrelmann 2002). Diskriminierung Gesellschaftliche Geschlechterstereotype und -rollen wirken sich auch auf die Beurteilung anderer Personen aus. Es wird vermutet, dass Patient*innen von
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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