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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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289Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten … Frauen* tendenziell häufiger innerfamiliäre Helferinnen*, wie die Schwester*, oder außerfamiliäre weibliche* Helferinnen, wie die Nachbarin* (Nestmann und Schmerl 1992), – allerdings sind Frauen* generell die zentralen „Geberinnen*“. So werden in der Studie von Veiel und Herrle (1991) sowohl von Studierenden als auch depressiven Patient*innen und Eltern krebskranker Kinder durchschnittlich häufiger Frauen* als Männer* als Unterstützer*innen genannt. Am eindeutigsten zeigt sich die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung zudem hinsichtlich der Hilfe im Krankheitsfall. Sowohl von männlichen* als auch von weiblichen* Befragten wurden Frauen* um ein Vielfaches häufiger als Män- ner* als Quellen sozialer Unterstützung genannt. Ebenso bedeutsame Unter- stützerinnen* sind sie bei Niedergeschlagenheit, Ratschlägen bezüglich wichtiger Lebensveränderungen und Problemen mit dem Partner*/der Partnerin* (Diewald 1991). Auch bei Nestmann und Schmerl (1992) werden Frauen* häufiger als Helferinnen* genannt. Sowohl Männer* als auch Frauen* erhalten den Autor*in- nen zufolge mehr Hilfe von weiblichen* Helferinnen als von männlichen* Hel- fern (Mutter* häufiger als Vater*, Tochter* vor Sohn*, Schwester* vor Bruder* genannt). Frauen*, und vor allem Mütter*, gelten deshalb als die zentralen Unter- stützungsinstanzen für ihre Familie (ebd.). Unter anderem bei Barker et al. (1990) nahmen Männer* in belastenden Situationen signifikant häufiger ihre Partnerin* als Unterstützerin* in Anspruch. Das Angewiesen-Sein des Mannes* auf die Part- nerin* ist zudem bei älteren, über 60-Jährigen besonders ausgeprägt (Diewald 1991). Frauen* fungieren dabei aber nicht nur für ihre Männer* häufiger als Unter- stützer*in, sondern bieten der Studienübersicht Schmids (2014) zufolge häufiger und auch zeitintensiveren Support als Väter* für ihre erwachsenen Kinder. Ste- hen sie vor allem im Haushalt und bei der Kinderbetreuung hilfreich zur Seite, unterstützen Väter* ihre erwachsenen Kinder eher mit Einkäufen, Reparaturen oder Gartenarbeiten. Mit Blick auf die intergenerationellen Beziehungen sind auch aufseiten der Unterstützungsleistungen der Kinder Geschlechterunter- schiede festzuhalten. So pflegen Töchter* häufigeren Kontakt mit ihren Eltern als Söhne*, übernehmen Töchter* in vielen Ländern häufiger körperlich anspruchs- volle und zeitintensive Pflegeleistungen und unterstützen insgesamt mehr. Söhne* helfen ihren Eltern vor allem bei administrativen Aufgaben, Reparaturen oder finanziellen Fragen. Allerdings, so Schmid (2014), finden diese Unterschiede in der Generationenforschung bislang wenig Beachtung, weshalb die „Ursachen geschlechtsspezifischer Unterstützungsmuster noch immer unzureichend erforscht [sind]“ (ebd., S. 17) Netzwerk- wie Support-Studien zu den Lebenswelten von Trans*-Perso- nen sind kaum zu finden. Beispielhaft findet sich jedoch bei Pflum et al. (2015)
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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