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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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310 G. Krug et al. – These 2: Arbeitslosigkeit lässt soziale Netzwerke unverändert und Personen mit ressourcenreichen Netzwerken leiden weniger unter Gesundheitseinbußen durch Arbeitslosigkeit (Moderatorthese). • Zu beiden Thesen existiert bisher nur wenig empirische Evidenz. • Die wenigen quantitativen Analysen messen Netzwerke nur indirekt und sind durch fehlende Längsschnittdaten in ihrer Aussagekraft stark ein- geschränkt. • Qualitative Studien würden davon profitieren, Netzwerkeinflüsse stär- ker zu systematisieren und sie dadurch quantitativen Analysen zum Test zugänglich zu machen. 1 Einleitung Der Verlust der Erwerbstätigkeit stellt für viele Betroffene ein Ereignis dar, das in ihren Lebenslauf eingreift, dadurch Stress auslöst (Pearlin 1989) und infolge- dessen die Gesundheit negativ beeinflussen kann. Metaanalysen zeigen, dass Arbeitslose einen schlechteren Gesundheitszustand und ein um wenigstens 1,6- fach höheres Mortalitätsrisiko aufweisen als beschäftigte Personen (Herbig et al. 2013; Norström et al. 2014; Roelfs et al. 2011). Dabei zeigt sich, dass Arbeitslosigkeit vor allem mit einer geringeren psychischen, aber auch physi- schen Gesundheit sowie teilweise mit einem riskanteren Gesundheitsverhalten (insbesondere bezüglich des Tabakkonsums) einhergeht (Freyer-Adam et al. 2011; Khlat et al. 2004; Paul und Moser 2009; McKee-Ryan et al. 2005). Auswertungen der Studien „Gesundheit in Deutschland aktuell“ von 2010 und 2012 (Kroll et al. 2016) und aktuelle Krankenkassendaten (Knieps und Pfaff 2016) zeigen, dass psychische Probleme (Depressionen, Angststörungen etc.) bei Arbeitslosen gehäuft auftreten, diese ihren Gesundheitszustand deutlich schlech- ter einschätzen sowie dass sie häufiger rauchen und seltener Sport treiben als Erwerbstätige. Während internationale Studien eher auf einen höheren Alkohol- konsum bei Arbeitslosen hinweisen (Henkel 2011), gibt es diesbezüglich für Deutschland keine nennenswerten Unterschiede: Arbeitslose Frauen konsumieren sogar seltener Alkohol in gesundheitlich bedenklichem Ausmaß (vgl. dazu auch Eggs et al. 2014). Arbeitslosigkeit beeinflusst auch den Konsum von angemessenen und gesunden Lebensmitteln wie frisches Obst und Gemüse und einer warmen Mahlzeit am Tag negativ. In der internationalen Forschung wird dies als
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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