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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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322 G. Krug et al. Items bestehenden Mittelwertes gemessen, der dann allerdings zur weiteren Ana- lyse – aus nicht näher bezeichneten Gründen – in eine polytome Variable mit den Ausprägungen niedrige, mittlere und hohe soziale Unterstützung vergröbert wird. Es zeigt sich, dass der negative Effekt der Arbeitslosigkeit auf die mentale Gesundheit durch hohe soziale Unterstützung abgeschwächt wird, jedoch nicht ganz vermieden werden kann. 4 Zusammenfassung und Bewertung des Forschungsstandes Für die Betroffenen kann Arbeitslosigkeit mit einer Verschlechterung der physi- schen, vor allem aber auch der psychischen Gesundheit einhergehen. Dabei wird debattiert, inwiefern Arbeitslosigkeit hierbei auch ursächlich für einen schlechten Gesundheitszustand verantwortlich ist. Zur Beantwortung dieser Frage sind zum einen Forschungsdesigns nötig, die für Kausalanalysen besonders gut geeignet sind. Hier lässt sich in den quantitativen Analysen der letzten Jahre ein deut- licher Fortschritt beobachten, etwa die häufigere Verwendung von Längsschnitt- daten und die Anwendung statistischer Verfahren zur Kontrolle unbeobachtbarer Drittvariablen. Zum anderen braucht es allerdings auch Analysen der kausalen Mechanismen, durch die Arbeitslosigkeit gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorbringt. Einer dieser hypothetischen Mechanismen basiert auf der Vor- stellung, dass soziale Netzwerke eine hohe Relevanz für gesundheitliche Ungleichheiten haben. In dem Maße, wie sich dieser Mechanismus nicht nur theoretisch explizieren, sondern auch empirisch bestätigen lässt, dient die For- schung hierzu auch als Beitrag zur übergeordneten Diskussion um den kausalen Einfluss der Arbeitslosigkeit im Unterschied zu Selektionseffekten. Daher erstaunt zunächst die vergleichsweise geringe Zahl empiri- scher Forschungsarbeiten, die sich mit der Rolle sozialer Netzwerke für den Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Gesundheit befassen. Es ver- wundert umso mehr, als die Literatur zur Begründung erwarteter negativer Zusammenhänge fast routineartig Jahodas (1981) Konzept des Verlusts laten- ter Funktionen der Arbeit rekurriert, zu denen auch die soziale Integration gehört. Der theoretisch behauptete hohe Stellenwert sozialer Netzwerke spie- gelt sich aber weder in einer entsprechenden Zahl von Forschungsarbeiten, die sich mit diesem Mediatoreffekt, noch von Forschungsarbeiten, die sich mit dem angrenzendem Thema der Moderatoreffekte von Netzwerken beschäftigen, wider. Die Forschung zu Moderator- und Mediatoreffekten sozialer Netzwerke bleibt allerdings nicht nur mengenmäßig hinter der Forschung zu Netzwerken und
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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