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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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334 S. Keim-Klärner zur Schwiegerfamilie (Dearlove 1999) und weniger Kontakte zu Freunden (Cair- ney et al. 2003). Auch sind sie seltener in Vereinen oder Organisationen aktiv als Eltern in Partnerschaften (ebd.). Die Befunde zur sozialen Unterstützung sind uneinheitlich (Lye 1996): So zeigen manche Studien, dass Alleinerziehende weni- ger Unterstützung als Eltern in Partnerschaften erhalten (Cairney et al. 2003; Reeves et al. 1994; Targosz et al. 2003); andere Studien zeigen, dass v. a. allein- erziehende Mütter nach einer Scheidung mehr Unterstützung erhalten (Hogan et al. 1990; Marks und McLanahan 1993). Alleinerziehende können allerdings in besonderem Maße von sozialer Unterstützung profitieren (Balaji et al. 2007; Harknett 2006), denn v. a. Unterstützung bei der Kinderbetreuung ermöglicht es für viele Alleinerziehende, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, und Familien- arbeit und Erwerbstätigkeit zu vereinbaren, und damit im besten Fall einer Armutslage zu entgehen (Ciabattari 2007; Cook 2012). Während sich die Unterstützungsforschung v. a. mit der Wahrnehmung und dem Erhalt bestimmter Formen sozialer Unterstützung beschäftigt, nimmt die soziale Netzwerkforschung eine erweiterte Perspektive ein, indem sie die Bedeutung sozialer Beziehungen betrachtet und dabei auch die strukturellen Eigenschaften der Beziehungsnetzwerke einbezieht (Smith und Christakis 2008). Die Netzwerke Alleinerziehender sind sehr heterogen in Struktur und Funktion: es gibt große und kleine, dichte und weniger dichte, unterstützende und weni- ger unterstützende (Campbell et al. 2016; Keim 2018; Lumino et al. 2016; Nie- pel 1994). Sozial weitgehend isolierte Personen finden sich eher selten, aber besonders in Armutslagen (ebd.). Durch die Trennung verlorene Kontakte wer- den häufig durch neue oder die Intensivierung bereits bestehender Beziehungen ersetzt (Niepel 1994). Zur Zusammensetzung der Netzwerke finden sich widersprüchliche Befunde. Einigkeit besteht weitgehend darüber, dass Frauen unter den Personen, die Unter- stützung leisten, dominieren (Attree 2005; Keim 2018; Niepel 1994). Während manche Studien eine Dominanz von Verwandten aufzeigen (Lumino et al. 2016), präsentieren andere Studien eine Dominanz von Freundschaften (Niepel 1994). In jedem Fall wird deutlich, dass die Netzwerke häufig sehr heterogen in ihrer Zusammensetzung sind und dass die Variationsbreite unterschiedlicher Netz- werkstrukturen und Kompositionen groß ist. Interessant sind daher Studien, die Netzwerktypologien entwickeln. Davon gibt es bisher allerdings recht wenige, es konnten in den letzten fast 40 Jahren nur drei solcher Studien in Deutsch- land und den USA gefunden werden. Diese stützen sich zudem auf sehr kleine und sehr unterschiedliche Samples, was sie kaum vergleichbar macht: 45 weiße geschiedene, zumeist erwerbstätige Mütter in den USA (McLanahan et al. 1981),
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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