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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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359Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung … 4.2.5 Rehabilitationsspezifische Institutionen Eine weitere Art sozialer Netze behinderter Menschen ist rehabilitationsspezi- fisch und entspringt den institutionellen und professionalisierten Unterstützungs- formen, die dazu dienen, die Wiedereingliederung behinderter Menschen in den Arbeitsmarkt zu erleichtern oder zu verfestigen. In diesem Zusammenhang werden (ähnlich wie im Fall der ZAV) nach sozialrechtlichen und verwaltungs- spezifischen Vorgaben bewusst formale Beziehungen zwischen Menschen mit Behinderung auf der einen Seite und Rehabilitationsberatung, Arbeitsvermittlung, Fallmanagement und potenziellen Arbeitgebern auf der anderen geknüpft. Die Rehabilitationsträger (Bundesagentur für Arbeit, Rentenversicherung, Gesetzliche Unfallversicherung etc.), Integrationsfachdienste und Leistungserbringer stel- len hierbei durch (Fremd-)Investitionen in Sozialkapital (Bourdieu 2005, S. 65) Netzwerke her, die Menschen mit Behinderung dabei helfen sollen, wieder in Beschäftigung zu kommen oder in Erwerbsarbeit zu bleiben. Absicht der hieran professionell beteiligten Akteure ist es, eine Brückenfunktion („bridging“) (Put- nam 2000, S. 411) zu übernehmen, mit deren Hilfe behinderten Menschen ein- gliederungsrelevante Netzwerkkontakte zur Verfügung gestellt werden, die bis ins Beschäftigungssystem hineinreichen (von Kardorff 2010). Der Zugang zu beruflicher Rehabilitation und den dort vorhandenen Netz- werkstrukturen ist allerdings beschränkt und steht nur denjenigen offen, die einen förmlichen Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) gestellt haben und auch als Rehabilitand anerkannt wurden (Reims et al. 2017). Die Maßnahmeplanung erfolgt in enger Abstimmung zwischen Leistungs- erbringern, Kostenträgern und Rehabilitanden. Die Leistungserbringer von Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation sind flexibel in der Maßnahmege- staltung und zeichnen sich durch eine breite Palette an Unterstützungs- und Netzwerkstrukturen aus. Sie bieten unterschiedliche Berufsbildungsmöglich- keiten an, sind teilweise auf bestimmte Behinderungsarten spezialisiert, stellen reha-begleitend in unterschiedlichen Ausprägungen sozialpädagogische oder medizinische bzw. therapeutische Zusatzangebote bereit, ermöglichen oft eine stationäre Unterbringung und sind in vielfältiger Weise mit Betrieben und poten- ziellen Arbeitgebern vernetzt. Aus den Unterschieden in der Netzwerkstruktur der Leistungserbringer können sich auch Divergenzen im Reha-Erfolg ergeben. So erscheinen kleinere, zentral organisierte und in Bezug auf das Arsenal an Leistungserbringern diversifizierte Netze integrationsförderlicher als größere, dezentral organisierte und homogene Netzwerke, während die Betreuungs- kontinuität eher in letztgenannter Konstellation gewährleistet werden kann (Lorant et al. 2017).
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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