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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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383Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? … 3 Migration, soziale Netzwerke und Gesundheit Während zahlreiche Studien zu den Themen „Migration und Gesundheit bzw. gesundheitliche Ungleichheiten“ und „Migration und soziale Netzwerke“ existie- ren, sind Forschungen, die alle drei Bereiche gemeinsam umfassen, sehr selten und betrachten 1) fast immer nur eine Bevölkerungsgruppe – hier ausschließlich Migrant_innen ohne Vergleichsgruppen – und ohne 2) den Blick zusätzlich auf vertikale Ungleichheitsdimensionen wie Einkommen oder Bildung zu weiten. Die meisten Studien benutzen zudem 3) den Begriff des Netzwerkes eher als Metapher, als Synonym für Gruppe oder Sozialkapital oder sie beforschen aus- schließlich soziale Unterstützung als zentrale Funktion sozialer Netzwerke7. Vor allem bezogen auf die in Abschn. 1.2.1 erwähnte Migrationsstresshypothese und die in Abschn. 2 erwähnte ressourcenorientierte Forschungsperspektive werden dann neben persönlichen Ressourcen (z. B. förderlicher Kontrollüberzeugung, Optimismus, materielle Ressourcen) soziale Unterstützung aus sozialen Netz- werken als Puffer gegen migrationsbedingten Stress untersucht. Dabei ist „der Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und psychischem Wohlbefinden von Migranten [..] vielfach belegt“ (Kirkcaldy et al. 2006, S. 875), indem bei- spielsweise ein ausreichendes soziales Unterstützungssystem die Auftretens- wahrscheinlichkeit manifester psychiatrischer Störungen senkt (Kirkcaldy und Furnham 1995) und effektive soziale Unterstützung vielen Entwicklungsrisiken bei Migrant_innen und ihren Kindern entgegenwirkt. Im nächsten Schritt stellen wir Forschungsarbeiten vor, die alle drei Bereiche – Migration, Gesundheit und soziale Netzwerke – versuchen zu verbinden. Aufgrund der unbefriedigenden Studienlage bedienen wir uns eines sehr weit gefassten „Migrations“-Begriffes und führen auch Studien auf, die mit dem Begriff „race“ oder „ethnicity“ arbeiten oder die Binnenmigration (etwa von länd- lichen in urbane Räume) untersuchen. Die Darstellung ist thematisch gegliedert in Studien zu physischer Gesundheit und Gesundheitsvorsorge, der Bewältigung von Gesundheitsproblemen, zu Schwangerschaft, Verhütung, kindlicher Gesund- heit und psychischer Gesundheit und Lebensqualität und muss wie oben angeführt größtenteils ohne Vergleichsgruppen auskommen. 7siehe zu sozialer Unterstützung u. a. Kupfer (2015).
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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