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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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385Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? … Familienmitgliedern, die selbst migriert sind, nehmen auch eher die Kranken- hausversorgung in Anspruch. Freundschaftsnetzwerke zeigten dagegen keinen signifikanten Einfluss. „Mexican migrants likely rely on family members for information about healthcare alternatives because close family networks facilitate higher levels of trust and obligation“ (ebd., S. 333). 3.2 Bewältigung von Gesundheitsproblemen In der explorativen Forschungsarbeit von Li und Wu (2010) wird in Fallstudien der Frage nachgegangen, welche Rolle soziale Netzwerke für aus den länd- lichen Regionen in die städtische Region Peking migrierende Chines_innen bei der Bewältigung von Gesundheitsproblemen haben. Hierzu führten die Auto- ren mit 36 Migrant_innen (16 Frauen, 20 Männer; 18–50 Jahre alt) halb-struk- turierte Interviews durch, die anhand der Grounded Theory ausgewertet wurden. Die Netzwerkgröße und -zusammensetzung wurde anhand der Frage, wem sich die Befragten eng verbunden fühlen oder mit wem sie regelmäßig in Kontakt stehen, erhoben. In den Interviews wurden soziale und hier insbesondere fami- liäre Netzwerkmitglieder angesichts kritischer Lebensereignisse als große Unter- stützung gesehen. Bei finanzieller Not werden vor allem Geschwister und Neffen/ Nichten, aber auch Freund_innen mit derselben Migrationsgeschichte um Hilfe gebeten. Auch emotionale Unterstützung kommt vor allem von den genannten Supportquellen. Allerdings hindern der starke Bezug auf sogenannte strong ties, die nicht am Ankunftsort leben, und nur lose Kontakte außerhalb der familiären Netzwerke die Befragten, sich in emotional belastenden Situationen (Einsamkeit, Schlafmangel) der Migration an Menschen in ihrer Umgebung zu wenden. Ein- geschränkte und am Ankunftsort fehlende soziale Netzwerke beeinflussen somit den Gesundheitszustand ebenso wie den Zugang zur Gesundheitsversorgung negativ. „However, due to the limited social networks of migrants in urban areas, it is difficult for them to obtain useful health information or information sources at the right time“ (ebd., S. 375). In der frühen, repräsentativen Forschungsarbeit von Chatters et al. (1985) wer- den informelle Helfer_innennetzwerke von 581 älteren „Blacks“ erhoben und ihre Struktur als abhängige Variable (Netzwerkgröße und -zusammensetzung) von Gesundheitsfaktoren untersucht. Die Netzwerkerhebung fand hierbei über die Frage statt, wer bei Krankheit und gesundheitlichen Einschränkungen (z. B. körperliche Behinderung) helfen würde. Hierzu wurde eine Liste mit zwölf Personen vorgelegt (Partner_in, Sohn, Schwester, Freund_in, Nachbar_in etc.), die ihrerseits in Kategorien zusammengefasst wurden. Unverheiratete,
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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