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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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387Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? … Hispanic-White über soziodemografische Merkmale wie Einkommen und Bil- dung sowie den Ehestand aufgeklärt werden. Es sind demnach vor allem ein geringer sozioökonomischer Status, die Lebensform als Alleinerziehende und geringe Akkulturation, die ausschlaggebend für geringere persönliche und soziale Ressourcen (Kapital) sind, die ihrerseits die mütterliche und kindliche Gesund- heit beeinflussen können. Insgesamt finden sich in der Studie demnach, wie sonst kaum, Gruppenvergleiche, allerdings rückt der Fokus auf Gesundheit hierfür in den Hintergrund und wird nur über die Wahl von Müttern als Befragungspersonen und den Blick auf die künftige, ggf. durch das soziale Netzwerk beeinflusste Gesundheit von Mutter und Kind mitgedacht. Thematisch angrenzend untersuchen Blackstock et al. (2010) den Ein- fluss sozialer Netzwerke und der medizinischen Grund-/Primärversorgung (wie Hausärzt_innen) auf Familienplanung und Verhütungsmitteleinnahme. Dabei bilden die steigenden Zahlen ungeplanter Schwangerschaften v. a. bei afro- amerikanischen Frauen aus den unteren Sozialschichten in städtischen Gebieten den Ausgangspunkt. So stehen ungeplante Schwangerschaften häufig im Zusammenhang mit schlechterer Gesundheit der Mütter und Neugeborenen. In den 20 halbstrukturierten Interviews berichten die Frauen von der Bedeutung vor allem weiblicher Netzwerkmitglieder für beispielsweise (erstmalige) Informatio- nen über Verhütungsmittel (oft weibliche Verwandte), aber auch das Herausbilden von Einstellungen und subjektiven Normen bzgl. der eigenen Familienplanung. Donato und Duncan (2011) erforschen anhand der Daten aus dem Health and Migration Survey (HMS) die Folgen elterlicher Migration auf die kindliche Gesundheit, indem sie insgesamt 804 Kinder von Eltern, die von Mexiko in die USA migriert, remigriert und nie migriert sind bzgl. ihrer durch die Mutter ein- geschätzte Gesundheit miteinander vergleichen. Familiäre Netzwerkressourcen (als unabhängige Variable) und hier die Netzwerkgröße, Kontakthäufigkeit und Koresidenz wurden über geschlossene Fragen zu Beziehungen und Interaktionen sowie Support von Familienmitgliedern (Eltern, Geschwister, Cousins, Onkel/ Tanten, Großeltern, Schwiegerfamilie) sowie eine offene Frage nach weiteren, noch nicht genannten Netzwerkbeziehungen erhoben. Haben Kinder in den USA einen besseren Gesundheitszustand als Kinder in Mexiko und hier vor allem im Vergleich zu Kindern remigrierter Eltern, nehmen soziale Netzwerke keinen (puf- fernden) Einfluss auf die Gesundheit der remigierten Kinder. Ggf. sind hier nahe Netzwerkmitglieder der remigrierten Familien durch die nun fehlenden finan- ziellen Zuwendungen enttäuscht oder aber die Abwesenheit durch die Migration hat die Familienbeziehungen geschwächt. Dagegen haben soziale Netzwerke (als wöchentliches Zusammentreffen mit Freund_innen und Familie, zusammen mit
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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