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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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391Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? … dass Studien, die unterschiedliche Migrationskontexte und Zugehörigkeiten miteinander vergleichen, sehr selten sind. Der Fokus liegt hier meist auf einer bestimmten Migrationsgruppe, wie z. B. Chines_innen in Hongkong. Jenseits der Größe und der Unterscheidung zwischen starken und schwa- chen Beziehungen, die in den vorliegenden Studien häufig theoretisch nicht dis- kutiert werden, finden sich jedoch kaum strukturelle Analysen. Wie in Abschn. 2 „Soziale Netzwerke von Migrationsanderen“ wird hier deutlich, dass ein Defizit hinsichtlich der Analyse von sozialen Netzwerken existiert. Dazu kommen feh- lende Längsschnittstudien, die die Veränderung von Netzwerken berücksichtigen oder die die Richtung des Zusammenhangs untersuchen: Also ob Netzwerke die Gesundheit bzw. das Gesundheitsverhalten beeinflussen oder Gesundheit bzw. Gesundheitsverhalten die Netzwerke (z. B. Homophilie). Zudem wurden von uns Studien zitiert, die sowohl Menschen befragen, die eine Wanderung und Lebensortwechsel vollzogen haben (der mit Blick auf Transmigrationsphänomene mehrfach in Pendelbewegungen erfolgen kann) als auch aufgrund ihrer natio-ethno-kulturellen Zugehörigkeit oder einfach aufgrund ihrer „Hautfarbe“ anderen Zugehörigkeitskontexten und ggf. anderen Einflüssen auf ihre Gesundheit ausgesetzt sind. Dies zu unterscheiden erachten wir als not- wendig und plädieren für Studien – die vor allem im deutschsprachigen Raum fehlen –, die besonders gefährdete Zielgruppen (z. B. Geflüchtete, arbeitslose Migrant_innen) differenziert befragen. 5 Ausblick Auf was sollten zukünftige Studien achten, um die von uns aufgezeigten Forschungslücken zu schließen? Vor dem Hintergrund der fehlenden Gesamt- netzwerkanalysen sollte versucht werden, Forschungsfelder zu finden (z. B. Schulklassen, Altersheime), in denen Gesamtnetzwerkmaßzahlen für die Ana- lyse herangezogen werden können. Hier könnten neue Einblicke gewonnen werden, die besonders strukturelle Aspekte noch besser berücksichtigen und jenseits von individuellen Attributen (z. B. Alter, Rolle) neue Zusammenhänge offenlegen. Bei der egozentrierten Netzwerkanalyse wäre es empirisch wichtig, Namensgeneratoren und Alter-Alter-Beziehungen noch stärker einzubeziehen, um auch hier weitere strukturelle Maßzahlen berechnen zu können. Dichte oder auch Cliquenbildungen wären beispielsweise Attribute, die neue Einblicke geben könnten. Auch eine Ausweitung der bislang stark auf Support konzent- rierten Netzwerkstudien auf andere in sozialen Netzwerken realisierten Funk- tionen und Wirkmechanismen, wie soziale Einbindung, Einfluss, Ansteckung
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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