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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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410 O. Reis et al. als auch in einer unterstützenden Beziehung zueinander stehen. Die unter- schiedlichen Interaktionen ließen sich möglicherweise aus der Stärke der jewei- ligen Beziehungen erklären. Bei der Verschränkung von staatlicher und privater Unterstützung bleibt fraglich, ob sich derartige Netzwerke tatsächlich verbinden oder ob definierte Grenzen innerhalb hybrider Netzwerkkonstruktionen bestehen bleiben. Derartige hybride Konstruktionen, in denen private und institutionelle Netzwerkteile verschränkt sind, würden sehr von der Einführung Kanten-spezi- fischer Mechanismen (beispielsweise Unterstützung in schwachen institutionel- len Beziehungen, Ansteckung in starken proximalen Beziehungen) profitieren, ebenso wie von der Hinzunahme von negativen Beziehungen (etwa dem Miss- trauen Alleinerziehender gegenüber dem Jugendamt bei gleichzeitiger Abhängig- keit von institutioneller Unterstützung). Wird der Gedanke der extensiven Netzwerkforschung und der Ausdehnung auf soziale Institutionen weiterver- folgt, so stellt sich die Frage nach der Darstellbarkeit von Netzwerkhierarchien und -strukturen, beispielsweise von „Netzwerken innerhalb von Netzwerken“. Ein Vorschlag für derartige Strukturen wurde von Reis (2017) vorgelegt, in dem er DDR-Familien als „Nischen“ innerhalb eines totalitären Staates beschrieb. 4 Lebenslauf, Ungleichheit, Netzwerk, und Gesundheit – einige Hypothesen Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass die Zusammenführung von Lebenslauf- und Ungleichheitsforschung für soziale Netzwerke und Gesundheit noch weitgehend aussteht. Lebensphasenübergreifende Netzwerkänderungen als Gesundheitsrisiken und -ressourcen zu begreifen, die entweder Folge (Mediation) von sozialen Ungleichheiten sind oder diese in ihrer Auswirkung beeinflussen (Moderation) – hier wartet ein neuer Forschungsbereich darauf, entwickelt zu werden. Mit der erweiterten Netzwerkperspektive, wie sie in der Einleitung die- ses Bandes und am Anfang dieses Kapitels vorgestellt wurde, ließen sich viele bisher vermutete Zusammenhänge genauer prüfen, z. B.: • Erfolg macht einsam und dann krank, aber nur wenn er aus einer sozial niede- ren Schicht entsteht und nach der Jugend beginnt. • Gesunderhaltung von Jugendlichen ist zum großen Teil durch die Beziehungs- arbeit ihrer Eltern bedingt, indem diese zum Beispiel negative Beziehungen abbauen (z. B. aus einer Risikonachbarschaft fortziehen), was jedoch nur denen gelingt, die über ausreichende Mittel verfügen.
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Titel
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Untertitel
Eine neue Perspektive für die Forschung
Autoren
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Herausgeber
Nico Vonneilich
Verlag
Springer VS
Ort
Wiesbaden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Abmessungen
14.5 x 21.0 cm
Seiten
436
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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